Filmdreh: Die DDR lebt – in Wuppertal

Die Generaloberst-Hoepner-Kaserne wird ein Studentenwohnheim und damit zur perfekten Kulisse für eine Reise in die 60er.

Wuppertal. Die wohl berühmteste Liebeserklärung an die Filmstadt Wuppertal machte Tom Tykwer mit "Der Krieger und die Kaiserin". Aber nicht nur der preisgekrönte Regisseur und gebürtige Wuppertaler nutzte die einzigartige Topographie und die vielen, eben noch nicht in jeder zweiten Serie gezeigten Schauplätze der Stadt.

Aktuell produziert Florian Müßener mit Regisseurin Nancy Mac Granaky-Quaye "Beento" - in der ehemaligen Generaloberst-Hoepner-Kaserne. "Der Ort ist ideal", schwärmt der 25-Jährige.

Die Geschichte von "Beento", einem "Drama mit komischen Elementen", erzählt auf humorvolle Weise eine Begegnung der Kulturen in der DDR der 60er Jahre. Thematisiert wird die Liebe zwischen Sammy, einem schwarzen Gaststudenten aus Ghana, und seiner deutschen Freundin Katharina.

"Der marode Charme" des Gebäudes hatte es dem Filmteam gleich angetan. "Es ging ja darum, etwas zu finden, was eben für die 60er Jahre steht. Das sollte eine sinnliche Kulisse sein, keine Optik, die trist ist." Andererseits durfte die Location aber eben auch nicht "topfrisch oder zu schön" sein.

Müßener, 1982 in Berlin geboren, gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er von Wuppertal spricht. "Das Stadtbild ist wirklich einzigartig", sagt er, vor allem die Mischung aus "industriell verbraucht und Grün" gefällt. Szenen vor der Schwebebahn seien zwar schwierig, wenn ein angeblich neutraler Schauplatz dargestellt werden soll.

Ob Straßenszenen, Begegnungen mit DDR-Bürgern und Konfrontationen mit Katharinas Familie - all diese Erzählstränge werden im Tal abgedreht. Abgabetermin für "Beento" ist im September, "dann sind die Prüfungstermine".

Bis der Film dann auf regionalen und bundesweiten Festivals gezeigt werden kann, dauert es sicher noch bis Oktober oder November dieses Jahres.

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