Der Ausbildungsmarkt im Tal wird zum Bewerbermarkt

Die Arbeitslosenquote steigt im Juli leicht an. Gute Chancen haben Schulabgänger, denn es gibt einen Überhang an Ausbildungsstellen.

Der Ausbildungsmarkt im Tal wird zum Bewerbermarkt
Foto: Andreas Fischer

Die Arbeitslosenquote ist in Wuppertal im Juli leicht gestiegen und liegt jetzt bei 8,2 Prozent (Vormonat 8,1 Prozent). Die leichte Steigerung ist vor allem jahreszeitlich bedingt. 14 883 Personen sind arbeitslos gemeldet, das sind 171 Arbeitslose mehr als im Juni, aber 1485 Menschen weniger als vor einem Jahr. Damals belief sich die Quote auf 9,1 Prozent. In Wuppertal meldeten sich im Juli 3662 Personen neu oder erneut arbeitslos, 3492 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Arbeitgeber meldeten im Juli 718 freie Arbeitsstellen. Insgesamt werden damit 2290 Arbeitskräfte gesucht, das sind 28 Stellen weniger als vor einem Jahr.

14 769 Menschen befinden sich in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik oder haben einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus, der sie nicht als arbeitslos zählen lässt. Ohne den Einsatz dieser Maßnahmen oder ohne Sonderstatus wären im Juli 29 652 Menschen arbeitslos und damit 1810 Menschen weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote steigt von 15 Prozent im Juni auf 15,2 Prozent. Im Juli 2017 lag sie bei 16,5 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 50,2 Prozent — vor einem Jahr 52 Prozent.

„Der Ausbildungsmarkt im Bergischen Städtedreieck entwickelt sich zunehmend zu einem Bewerbermarkt. Nach den jüngsten Daten sind noch 1349 Ausbildungsstellen frei, aber es suchen nur noch 1183 junge Leute eine Lehrstelle. In Wuppertal sind 201 Stellen mehr frei, als Bewerber eine Ausbildungsstelle suchen“, sagt Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal. Eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage sei üblich. Neu sei, dass es im bergischen Städtedreieck mehr freie Stellen als Ausbildungssuchende gibt und nicht umgekehrt. Im vergangenen Jahr suchten Ende Juli 1271 und damit 6,9 Prozent mehr junge Männer und Frauen noch einen Ausbildungsplatz, und es gab 1039 offene Stellen.

„Für die jungen Leute, die eine Ausbildungsstelle suchen, ist die Lage auf dem Ausbildungsmarkt besser denn je. Aber die Betriebe der Region werden nicht mehr für alle Ausbildungsstellen einen Azubi finden“, sagt Martin Klebe. Unternehmen aus dem Bergischen meldeten in den ersten zehn Monaten des Ausbildungsjahres, das im Oktober 2017 begann und bis Ende September 2018 läuft, 3233 Ausbildungsstellen. Das waren 247 (8,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr um diese Zeit.

In den vergangenen zehn Monaten wurden 1882 Ausbildungsstellen für Wuppertal gemeldet. Dies sind 159 Stellen mehr als im letzten Jahr. Von den gemeldeten Stellen sind aktuell noch 882 Ausbildungsstellen frei und damit 280 mehr als im letzten Jahr. Die meisten offenen Ausbildungsstellen gibt es beispielsweise in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, in kaufmännischen Berufen und Versicherungen. Gesucht sind Industriemechaniker, Köche, Chemielaboranten sowie Handelsfachwirte. In diesem Jahr meldeten sich bisher 2579 Bewerber bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Das sind 51 Jugendliche weniger als vor einem Jahr. Eine Ausbildungsstelle suchen davon aktuell noch 681, 32 weniger als 2017. In Wuppertal kommen auf 100 Bewerber rechnerisch rund 73 Ausbildungsstellen, im letzten Jahr waren es 66 Stellen.

Mehr Informationen unter www.dasbringtmichweiter.de oder unter der gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 00 für Jugendliche und 0800 4 5555 20 für Arbeitgeber. ab

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