Diskussion um Ausbau der Uni-Kita

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW signalisiert Bereitschaft zur Erweiterung der Einrichtung an der Gaußstraße. Die Baukosten könnten bei knapp zwei Millionen Euro liegen.

Diskussion um Ausbau der Uni-Kita
Foto: Inga Kjer/dpa

Die Diskussion um den Ausbau der Kindertagesstätte der Bergischen Uni währt schon Jahrzehnte, jetzt ist immerhin wieder etwas Bewegung in die Sache gekommen. In einer Sitzung des Verwaltungsrats Ende Juni wurde mitgeteilt, dass die seit langem geforderte Erweiterung des an der Gaußstraße 51 gelegenen Kindergartens nun doch möglich ist. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) habe in Aussicht gestellt, dass er bereit sei, den Ausbau zu starten und der Bergischen Uni ein Mietangebot zu unterbreiten.

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Hochschule, Hochschul-Sozialwerk Wuppertal (HSW) und der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (Asta) begrüßen die Entwicklung. Noch ist allerdings nicht absehbar, wann der Ausbau beginnen könnte.

Etwa eineinhalb Jahre werden für das Angebot durch den BLB veranschlagt, dann folgen Planung und Ausschreibung sowie eine Bauzeit von noch einmal etwa eineinhalb Jahren. Die Kosten für den Ausbau werden nach jetzigem Stand auf 1,5 bis 1,9 Millionen Euro geschätzt. Die Kosten für die Kaltmiete würden sich auf 110 000 bis 120 000 Euro pro Jahr belaufen. Sie sollen von Uni, Hochschul-Sozialwerk und Asta getragen werden — wobei die Uni nach momentaner Planung den Hauptteil übernehmen würde.

„Wir unterstützen die Hochschule in den Plänen“, sagt der HSW-Geschäftsführer Fritz Berger. Gerade vor dem Hintergrund der „Work-Life-Balance“ sei die Bereitstellung von Kita-Plätzen für Studenten, Mitarbeiter und Dozenten der Hochschule ein wichtiger Faktor.

Derzeit hat die Kita an der Gaußstraße zwei Gruppen, die Einrichtung wurde von der Elterninitiative „ITG Hochschulkindergarten“ gegründet und wird vom HSW getragen. Zum Start ins neue Betreuungsjahr am 1. August werde man mit 37 Kindern „zwei Überbelegungen“ haben, erklärt Kita-Leiterin Bettina Thiel. Auf der Warteliste stehen rund 100 Anfragen. Zudem gibt es eine vom Asta unterstützte Krabbelgruppe, in der derzeit 16 Kinder im Alter von unter drei Jahren in zwei Gruppen betreut werden.

Durch den Ausbau sollen in der Kita noch einmal zwei weitere Gruppen für etwa 40 Kinder entstehen, zudem soll die vom Asta finanzierte Krabbelgruppe in eine öffentlich geförderte Kita-Gruppe umgewandelt werden. Da in der Folge die Personalkosten für den Asta entfallen, könnte der Asta-Beitrag gesenkt werden. Zugleich müsste dann aber der Sozialbeitrag des HSW erhöht werden, um die Betriebskosten für die erweiterte Kindertagesstätte zu stemmen.

Uni-Kanzler Roland Kischkel freut sich, dass durch die Zusagen von Asta und HSW die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Erweiterung der Kita gegeben sind. Wegen der aktuellen „großen baulichen Sanierungs-Projekte“ sei die Planung für den Kita-Ausbau aber noch nicht fortgeführt worden. Die Aufforderung an den BLB, ein Mietangebot zu unterbreiten, werde „in nächster Zeit“ erfolgen. Wie schnell ein verbindliches Mietangebot erfolgt, sei unklar, betont der Kanzler. Nimmt die Uni das Mietangebot an, ist der Auftrag zustande gekommen.

Der Asta-Vorsitzende Ronan Stäudle erklärt, man stehe der mit BLB, Uni-Leitung und HSW gefundenen Lösung „positiv gegenüber“, das Studierenden-Parlament hat dem Konzept bereits zugestimmt. Derzeit finanziert der Asta die Personalkosten der Krabbelgruppe mit jährlich 107 000 Euro. Diese Summe entfalle, wenn die Gruppe öffentlich gefördert werde.

Bei den Planungen zum Ausbau kann der BLB übrigens auf Pläne eines Wuppertaler Architektenbüros zurückgreifen, die bereits fertig in einer Schublade des Hochschul-Sozialwerks liegen. „Diese Pläne stellen wir gern zur Verfügung“, sagt HSW-Geschäftsführer Berger. Laut einem BLB-Sprecher ist es „grundsätzlich“ möglich, die Planungen zu übernehmen. Bei der Ausführung und den eigentlichen Bauleistungen müsste dann allerdings eine öffentliche Ausschreibung erfolgen.

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