Gewinnspiel Blick vom Gaskessel: Wo früher in Wuppertal Seife gemacht wurde

Wuppertal · Das Gewinnspiel geht in die nächste Runde. Welches Gebäude ist hier zu sehen?

 Heute suchen wir ein jüngeres Gebäude, das sich zur echten Landmarke entwickelt hat.

Heute suchen wir ein jüngeres Gebäude, das sich zur echten Landmarke entwickelt hat.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Richtig: In der jüngsten Folge unseres Gewinnspiels Blick vom Gaskessel war natürlich die alte Luhns-Fabrik gesucht. Das mächtige Gebäude von Deutschlands einst größtem Seifenhersteller ist schließlich bis heute unübersehbar im Oberbarmer Häusermeer.

In der heutigen Ausgabe richten wir den Blick in eine andere Richtung, auf ein Gebäude jüngeren Ursprungs, das sich zur echten Landmarke entwickelt hat. Welche Firma hat dort ihren Sitz?

Schreiben Sie uns Ihre Antwort bis Sonntag, 26. Juli, 12 Uhr, per E-Mail an [email protected]. Unter den Einsendern, die uns die richtige Antwort schicken, verschenken wir wieder zwei Eintrittskarten für den Skywalk und die sehenswerte Lichtshow im Gaskessel.

Apropos sehenswert. Das ist bis heute der riesige Gebäude-Komplex der ehemaligen Luhns-Werke an der Schwarzbach, auch wenn die meisten Gebäudeteile stark heruntergekommen sind und in einigen Bereichen gerade für eine künftige neue Nutzung saniert werden, zeugen sie bis heute davon, dass Wuppertal dort einen echten Marktführer hatte.

1869 gründeten August und Pauline Luhn sowie Theodor Leyerer Deutschlands erste elektronisch betriebene Seifenfabrik. Bis zu 700 Mitarbeiter waren in dem Backstein-Komplex beschäftigt. Die Firma hatte sich um 1900 zum wohl größten deutschen Seifenfabrikanten aufgeschwungen. In der Folge wurden die bis heute stattlichen Gebäude errichtet. Der 1901 erbaute fünfstöckige Neubautrakt war so stark gebaut, dass ins 5. Obergeschoss sogar Kesselwagen vom benachbarten Güterbahnhof Wichlinghausen geschoben werden konnten. Aus ihnen wurden Flüssigkeiten und andere Produktionsstoffe in andere Gebäudeteile gepumpt oder über Rutschen transportiert. Das Rolltor an der Rückseite ist bis heute erhalten und auf dem gleichen Niveau wie das Bergische Plateau, auf dem sich heutzutage statt Güterwagen an Güterwagen Einfamilienhaus an Einfamilienhaus reiht.

Stolz des Gebäudekomplexes war der 1906 errichtete Malakowturm, der ihn bis heute überragt. In ihn ist nach seiner Renovierung 2014 das Jobcenter eingezogen und gilt seitdem als Ankermieter des Gewerbeparks, der eigentlich geplant ist. Einige Pläne zerschlugen sich. Inzwischen ist auch von Wohnungen die Rede. Gerüste an Gebäudeteilen und am Dach zeugen davon, dass sie für zukünftige Nutzungen hergerichtet werden.

Luhns war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgreich, wurde damals Lieferant der Discounter. Anfang der 70er Jahre wurde das Unternehmen verkauft und hatte in der Folge mehrere Besitzer. 2009 kehrten Vertrieb, Einkauf und ein Labor kurzzeitig nach Wuppertal zurück. Seither war das Gelände verwaist und wird nun stückweise wieder entwickelt. gh

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