Stadtentwicklung Neues Leben für Barmer Fabrikgebäude

Wuppertal · Die alte Fabrik an der Wittensteinstraße soll saniert werden, so dass Raum für Wohnungen entsteht.

 So sieht das alte Fabrikgebäude heute aus. Es soll jetzt seinen alten Glanz zurückerhalten.

So sieht das alte Fabrikgebäude heute aus. Es soll jetzt seinen alten Glanz zurückerhalten.

Foto: renaissance Immobilien & Beteiligungen AG

Das alte Fabrikgebäude an der Wittensteinstraße 240-242 in Barmen trägt noch immer den Schriftzug „Gebr. Meyer“ und versetzt den Betrachter aufgrund der Schriftart sofort zurück in die Zeit des Jugendstils. Auf der Rückseite des Gebäudes ist noch „Gebr. Meyer – Maschinenfabrik“ zu lesen. Seitlich am Hauptgebäude thronte einst das Firmenlogo „GMW Maschinenfabrik“, es stand fast 120 Jahre für „Gebrüder Meyer Wuppertal Maschinenfabrik“. Doch die Hochzeit des Unternehmens, dessen High-Tech-Maschinen Mitte der 1960er Jahre noch in 58 Ländern dieser Erde arbeiteten, ist schon lange vorbei.

Doch jetzt will die Renaissance Immobilien und Beteiligungen AG aus Wuppertal/Krefeld dem historischen Gebäude seinen alten Glanz wieder verleihen. Das Bauwerk soll saniert werden, Architekten entwickeln nun ein Nutzungskonzept. Für die rund 2000 Quadratmeter stellt man sich eine Wohnnutzung vor, um die Hallen wieder mit Leben zu erfüllen.

Das kommt im Stadtteil gut an. Barmens Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke freut sich über die anstehende Revitalisierung. Die Instandsetzung alter Fabrikgebäude sei „grundsätzlich willkommen“, so Lücke. „Es ist ein politisches Ziel, bezahlbaren Wohnraum in Innenstadtnähe zu ermöglichen.“ Doch nicht nur auf politischer Ebene seien solche Maßnahmen erwünscht, die Menschen nähmen diese Möglichkeit auch gern an, weiß der Bezirksbürgermeister.

Wirtschaftsförderung hat gute
Erfahrung mit der AG gemacht

Für Reiner Rehfuß vom Historischen Zentrum ist wichtig, dass beim Umbau Wiedererkennungsmerkmale erhalten bleiben: „Das war ein wichtiges Gebäude, die Firma Meyer war durchaus bekannt“, weiß er. Als Stadtführer möchte er „den Leuten etwas von der Vergangenheit der Stadt vermitteln“ und macht zu diesem Zweck gern Halt an der Fabrik in der Wittensteinstraße, die viele Zeugnisse alter Zeiten aufweist. „Der Schriftzug hat Charme“, findet Rehfuß und nennt mit Anlieferungsstellen für Fuhrwerke, die die schweren Spulmaschinen transportierten, ein weiteres erhaltenswertes Beispiel. „Ich hoffe, es wird so gut renoviert, dass viel wiedererkannt werden kann.“

Diese Hoffnung ist laut Rolf Volmerig berechtigt. Mit der Renaissance AG, die auf die Aufwertung historischer Gebäude spezialisiert ist, hat der Vorstand der Wirtschaftsförderung Wuppertal bisher „positive Erfahrungen“ gemacht. „Sie haben einen sehr großen Immobilienbestand in Wuppertal, der Player ist gut und solide“, berichtet er. Seit vielen Jahren bestehe eine gute Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsförderung und der Immobilien-AG.

Deren Vorstand Christian Baierl gibt einen ersten Überblick über die geplanten Investitionen: „Im Bestandsgebäude werden es um die zwei Millionen Euro sein.“ Allerdings gibt es zwei benachbarte Baulücken; Aus einem eingeschossigen Anschluss an die Fabrik sowie einem Parkplatz könnte ein Neubau entstehen, für den weitere drei bis vier Millionen Euro in die Hand genommen würden. Dazu aber gebe es noch keine genauen Pläne, so Baierl: „Wir sind jetzt erst in der Planung, es ist noch vage.“

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