Ungewisse Zukunft : Hansagalerie in Wuppertal ist bereits baufällig
14 Jahre nach dem Bau muss der offene Tunnel saniert werden - oder sogar wieder abgerissen.
Lang hat die Hansagalerie nicht gehalten. Das 574 Meter lange Lärmschutzbauwerk zwischen den A46-Ausfahrten Elberfeld und Katernberg wurde erst 2004 fertiggestellt - nur 14 Jahre später ist der offene Tunnel nun baufällig. Das erklärte am Dienstagabend Straßen NRW rund 50 Bürgern, die zu einer Informationsveranstaltung in die Stadthalle gekommen waren.
Dass die rund sieben Millionen Euro teure Galerie bereits ausgedient hat, führte bei vielen Zuhörern in der Stadthalle zu verwunderten Blicken. Mario Korte, der zuständige Abteilungsleiter von Straßen NRW, erläuterte den Handlungsbedarf. Den gebe es im Prinzip schon seit 2006. Damals veränderte Deutschland - als Reaktion auf eine entsprechende EU-Richtlinie - die Spielregeln für die Sicherheit in Tunneln. Da die Hansagalerie, trotz ihrer einseitig offenen Bauweise, offiziell ein eben solcher ist, muss nun nachgerüstet werden. Schließlich braucht offenbar auch ein halb-geöffneter Tunnel Fluchtwegekennzeichnung und Belüftungssysteme.
Straßen NRW dementiert Baupfusch an der Hansagalerie
Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum Straßen NRW nachbessern muss: „Wir haben bereits Mängel in der Bausubstanz festgestellt“, so Korte. Zudem gebe es an einigen Stellen im nur 4,50 Meter hohen Tunnel Beschädigungen, die vermutlich LKW verursacht haben. Gerüchte, nach denen bei dem ursprünglichen Bau der Galerie gepfuscht wurde, wies der Abteilungsleiter jedoch zurück.