Bürgerantrag „Raucher müssen sich des Problems bewusst werden“

Bürgerantrag zu einer Mitführpflicht von portablen Aschenbechern wurde im Hauptausschuss abgelehnt.

Rauchen ist nicht nur ungesund, sondern macht auch viel Dreck.

Rauchen ist nicht nur ungesund, sondern macht auch viel Dreck.

Foto: picture alliance / dpa/Robert Schlesinger

Dass Rauchen ungesund ist, weiß inzwischen vermutlich sogar der größte Kettenraucher. Dass mit dem Rauchen in öffentlichen Räumen aber auch eine dramatische Umweltverschmutzung einhergeht, scheint den meisten Rauchern nicht klar zu sein. Wie sonst ließen sich die zahlreichen Zigarettenkippen vor öffentlichen Gebäuden und besonders vor Kneipen und Restaurants in Wuppertal erklären?

Den Bürgern der Stadt scheint dieses Problem aufzustoßen. Bei der Stadt wurde unlängst ein Bürgerantrag eingereicht, in dem eine Pflicht zur Mitführung und Benutzung eines Taschenaschenbechers gefordert wird. In solchen portablen Aschenbechern können Raucher die Reste ihrer Zigaretten so lange aufbewahren, bis sie diese ordnungsgemäß entsorgen können. Dieser Antrag wurde jedoch am vergangenen Donnerstag im Hauptausschuss abgelehnt. Die Begründung: Es gebe bereits Vorschriften der Stadt, die das Wegwerfen von Müll und auch von Zigarettenresten sanktionieren. Daher sei eine zusätzliche Verordnung entbehrlich.

Zigarettenstummel müssen
mühsam entfernt werden

Dass die Verschmutzung öffentlicher Plätze und Straßen durch Zigarettenreste trotz Möglichkeiten der Sanktionierung ein Problem bleibt, weiß Martin Bickenbach. „Am schlimmsten ist es, wenn die Zigarettenstummel in die Spalten der Fugen im Asphalt gelangen. Dann müssen wir die mit einem Elektrosauger entfernen“, erklärt der Geschäftsführer von AWG und ESW.

Zwar hätten die neuen Mülleimer, die inzwischen von den Stadtwerken in den Innenstädten angebracht wurden, allesamt auch einen Aschenbecher. Vielerorts werfen Raucher ihre Zigaretten jedoch weiterhin auf den Boden. Ob eine Pflicht zur Mitführung von portablen Aschenbechern dieses Problem lösen könnte, ist für Martin Bickenbach nicht klar. „Grundsätzlich bin ich natürlich froh über jeden vermiedenen Abfall auf den Straßen. Das wichtigste ist aber, bei Rauchern ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen.“

Dafür haben er und seine Mitarbeiter auch eine Achtsamkeitskampagne gestartet. Bei Rundgängen durch die Stadt werden Umweltverschmutzer auf ihr Fehlverhalten hingewiesen – nicht nur Raucher, sondern auch Kaugummikauer, die ihre alten Kaugummis achtlos auf den Boden werfen. Diese seien laut Martin Bickenbach sogar noch viel schwerer zu entfernen als Zigarettenkippen.

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