Handball-Bundesliga Auf Peter Behrens Pfiff hören die Handball-Stars

Wuppertal · Der Wuppertaler bildet mit Marc Fasthoff das beste Schiedsrichtergespann der Handball-Bundesliga.

Peter Behrens (l.) und Marc Fasthoff wurden zum besten Schiedsrichtergespann gewählt.

Peter Behrens (l.) und Marc Fasthoff wurden zum besten Schiedsrichtergespann gewählt.

Foto: Sascha Klahn/DHB

Mit der Rückkehr in die 1. Handball-Bundesliga ist der Bergische HC endlich wieder in die Beletage des Handballs eingezogen. Mit dem fünften Tabellenplatz sorgt die Mannschaft um BHC-Trainer Sebastian Hinze aktuell durchaus für Furore. Dass mit dem Wuppertaler Peter Behrens – mit seinem Neusser Spannmann Marc Fasthoff – auch der beste Schiedsrichter der Bundesliga-Saison 2017/18 aus der Bergischen Metropole kommt, wissen allerdings nur die eingefleischten Handball-Insider.

Der Titel für das beste Schiedsrichtergespann der Saison wird durch eine Umfrage unter den Trainern und Managern der 18 Bundesligavereine ermittelt. „Die Auszeichnung ist für uns natürlich eine Ehre. Damit haben wir viel mehr erreicht, als wir uns je erträumt hatten“, sagt Behrens fast entschuldigend. Dazu hat der Beamte im Polizeidienst wahrlich keinen Grund. Das Gespann hat sich doch mit konstanten Leistungen die Auszeichnung und die Ansetzung zur Leitung des Super-Cup-Finales im Düsseldorfer ISS-Dom redlich verdient. Damit sind die beiden Unparteiischen in einem Atemzug zu nennen mit ihren Vorbilder-Gespannen Lemmer/Ullrich, Bernd und Reiner Methe, sowie Geipel und Helbig, die vor Behrens und Fasthoff die Auszeichnung als die besten Unparteiischen erhielten.

Bei genauerem Hinschauen ist die Ernennung für den Wuppertaler und den Neusser aber noch höher einzustufen. So sind sie nach den Recherchen unserer Zeitung doch das erste Gespann, das zwar dem Elitekader des Deutschen Handballbunds angehört, aber keine internationale Spiele pfeift. „Ist das so?“, fragt Behrens und hält sich auch dabei mit einer Bewertung bescheiden zurück.

„Es sind alles gute Kollegen, die ihren Job sehr gut machen“, sagt der Familienmensch und gebürtige Ennepetaler über die Schiedsrichterzunft. So hat der 48-Jährige seine ersten Schritte als Unparteiischer beim Westfälischen Handballverband begonnen, bevor er berufsbedingt nach Wuppertal zog und zum Handballkreis Wuppertal wechselte.

Mit Peter Monschau bildete Peter Behrens das erste Gespann

Bevor Behrens mit Fasthoff zu einem Gespann wurde, wollte er mit der Pfeiferei eigentlich aufhören. Bis dahin hatte er mit seinem Spannmann, dem Wuppertaler Handballfunktionär Peter Monschau in den Jahren 2004 bis 2007 drei Jahre lang erfolgreich bis zur Regionalliga gepfiffen. „Mit Peter hat es auch super Spaß gemacht zu pfeifen. Und mit Marc stimmte die Chemie auf Anhieb“, erinnert sich Behrens daran, dass er ja eigentlich kürzer treten wollte. Zum Glück hat er es sich dann noch einmal anders überlegt, denn die ganz großen Spiele in seiner Karriere sollten erst noch folgen.

Natürlich könne man alleine von der Schiedsrichterkarriere nicht leben. Ganz im Gegenteil. „Man muss viel Zeit investieren“, sagt Behrens über seine Leidenschaft. Daher zeigt er sich in erster Linie seiner Familie zu Dank verpflichtet, und seinen Kollegen, die ihn bei Diensteinteilungen unterstützen. „Natürlich gehört auch viel Disziplin und eine sehr gute Organisation dazu“, betont der Handballer die wichtigsten Voraussetzungen für einen guten Schiedsrichter.

Dass er in der Bundesliga von den Zuschauern nicht so wahrgenommen wird, wie die Profis auf dem Parkett, findet der Beamte überhaupt nicht schlimm. „Wenn wir nicht auffallen, haben wir doch alles richtig gemacht.“

Wo der BHC spielt,
darf Behrens nicht pfeifen

Über den Aufstieg der Bergischen habe sich Behrens, der auf der Platte immer gute Kommunikation zu den Profis pflegt, für die Region natürlich gefreut. Allerdings ändern die BHC-Paarungen auch einige Ansetzungen von Behrens/Fasthoff. „Wo der BHC spielt, können wir halt nicht pfeifen“, erklärt der für die Cronenberger TG aktive Schiedsrichter, der in diesem Jahr auch das Halbfinale des Pokalturniers in Hamburg geleitet hat. 2018 ist schon ein besonderes Jahr für ein besonders bodenständiges Schiedsrichtergespann, mit dem Wuppertal schon seit Jahren in der Handball-Bundesliga vertreten ist.

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