Sprockhövel Wahlkampf: Noll spart nicht mit Kritik an Verwaltung — und Hoven

Sprockhövel · „Meet and Greet“: Bürgermeisterkandidatin redet Klartext.

 Kandidatin Sabine Noll (3.v.l.) mit Petra Willich, Brigitte Schiebsdat und Dina Heimeshoff.

Kandidatin Sabine Noll (3.v.l.) mit Petra Willich, Brigitte Schiebsdat und Dina Heimeshoff.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. Mit ihren „Meet and Greet“-Treffen scheint Sabine Noll, Bürgermeisterkandidatin für die im September stattfindenden Kommunalwahlen, die richtige Plattform gefunden zu haben: Nachdem sie letzten Monat in Niedersprockhövel das Vereinsheim der TSG Sprockhövel füllte, konnte sie sich auch im Reiterstübchen des Reit- und Fahrvereins Haßlinghausen über ein „volles Haus“ freuen.

„Herrn Hoven kenne ich ja schon. Jetzt möchte ich wissen, wie Frau Noll zu einigen bestimmten Themen steht, die mir am Herzen liegen“, sagte eine Besucherin, die sich von der gemeinsamen Kandidatin von CDU und Grünen durchaus angetan zeigte. Sowohl in der offenen Gesprächsrunde, aber auch bei den Einzelgesprächen zeigte Sabine Noll ein klares Profil und gab klare Bekenntnisse.

Hatte sich Noll bisher bei Themenfragen noch relativ neutral verhalten, wurde sie in Haßlinghausen deutlicher. So schilderte die Kandidatin bei den Diskussionen um den neuzubauenden Haßlinghauser Kindergarten an der Flurstraße den genauen Ablauf aus Sicht der beiden Parteien, für die sie antritt. Dabei gab sie allen Beteiligten die Empfehlung, bei den Themen, die die Bürger betreffen, nicht um jeden Preis den eigenen Willen durchzusetzen, sondern auch mal über den Vorschlag des politischen Gegners wenigstens mal objektiv nachzudenken. Damit gab sie beim Thema „Bürgerbeteiligung“ auch gleich ein interessantes Beispiel und sagte: „Es geht darum, jeweils diejenigen zu beteiligen, die betroffen sind oder einen Nutzen in dem Thema haben. Also wenn man einen Kinderspielplatz baut, warum fragt man nicht die Kinder womit sie spielen möchten?“

Streitthema ist unter anderem ein Verkehrsknotenpunkt

Für den Verkehrsknotenpunkt Bochumer Straße/South-Kirkby-Straße, bei dem sich viele über die häufigen Unfälle beschweren, forderte sie von der Verwaltungsspitze, endlich auch mal für Lösungen zu sorgen. „Dass mag ja stimmen, dass es unterschiedliche Zuständigkeiten gibt. Aber dann muss man sich so drum kümmern, dass auch Ergebnisse dargestellt werden“, sagte Noll, addressiert durchaus an ihren Widersacher Volker Hoven, der das zuständige Ressort leitet.

Unverständnis zeigte Noll auch darüber, dass die Stadt den Antrag der CDU, der zwei Kurzzeitparkplätze am Matthias-Claudius-Altenwohnheim am Perthes-Ring vorsah, abgelehnt hatte. „Das mag ja sein, dass ein Ausschuss nicht zuständig ist. Aber die Verwaltung muss sich das Thema anschauen und im Falle, dass es den betroffenen Menschen hilft, zusehen, wie man das Ergebnis hinbekommt“, sagte Noll in Richtung Hoven.

Bei der Frage, ob sie denn damit nicht ihrem Mitbewerber die Gelegenheit gebe, als Beigeordneter im Amt diese Punkte für sich zu nutzen, antwortete Noll, dass sie das gerne in Kauf nehme, wenn es denn zur Zufriedenheit der Bürger führe. Dass der Wahlkampf begonnen habe, sehe man ja an Aktionen, dass Volker Hoven plötzlich Busbahnhöfe mit reinigen würde, gab Noll noch eine Spitze in Richtung des Beigeordneten. Mit ihm wird sie sich übrigens am kommenden Sonntag bei der Flüchtlingshilfe zum ersten Mal zu einer Podiumsdiskussion treffen.

Mit ihren Argumenten hat Noll am Samstag bei einigen der Unentschlossenen gepunktet. Es scheint, als würde der Wahlkampf früh in Fahrt kommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort