Breitbandausbau in Neuss Glasfaser erhält Ultimatum

Neuss. · Die Stadt fordert die Deutsche Glasfaser auf, sich an eine Frist zur Wiederherstellung mehrere Straßen zu halten.

 Exemplarisch will die Stadtverwaltung vier Straßen repariert sehen, in denen die Tiefbauarbeiten längst abgeschlossen sind.

Exemplarisch will die Stadtverwaltung vier Straßen repariert sehen, in denen die Tiefbauarbeiten längst abgeschlossen sind.

Foto: Sandgathe

Der Ton zwischen der Stadt und der Deutschen Glasfaser wird rauer. Eigentlich sollte das Unternehmen bis Anfang April an vier exemplarischen Straßen im Stadtgebiet die Mängel, die es nach den längst abgeschlossenen Tiefbauarbeiten nicht nur dort, sondern auch an weiteren Stellen noch gibt, beheben. Bei den vier von der Stadt genannten Orten handelt es sich um die Gierer Straße und die Straße Am Vogelbusch in Rosellen, die Hahnenstraße in Schlicherum und die Bettikumer Dorfstraße. Stadtsprecher Peter Fischer erklärt, dass man sich im Rathaus eine exemplarische Mängelbeseitigung erhofft hatte, sodass die Baustellenabnahme erfolgen könne. „Aber das ist nicht geschehen“, sagt Fischer. „Wir haben der ,Deutschen Glasfaser’ nun eine Nachfrist bis Ende April gesetzt.“

Die Stadt könnte die Straßen auf Kosten der Glasfaser reparieren

Sollte die Mängelbeseitigung nicht erfolgen, behält sich die Stadt eine Ersatzvornahme vor. Das bedeutet: Sie lässt die Straßen wiederherstellen und schickt die Rechnung dafür an die Deutsche Glasfaser. Die Zeit tickt also, dass das Unternehmen die Mängelbeseitigung angeht. Die Frage ist nur, wie oft der Zeiger für die Frist noch einmal neu gestellt wird – und wie viel Geduld im Rathaus noch aufgebracht wird. Denn neu ist die Androhung, mit der Ersatzvornahme selbst die Zügel in die Hand zu nehmen, nicht.

Der Ärger über nur provisorisch wiederhergestellte Straßen – durchgeführt wurden die Arbeiten von Subunternehmen im Auftrag der Glasfaser – ist in vielen Stadtteilen groß. Unter anderem kam das Thema kürzlich bei der Reihe „SPD im Dialog“ in Grefrath wieder aufs Tableau. Bürgermeister Reiner Breuer erklärte zwar, dass es gut sei, dass alle Stadtteile mit schnellem Internet versorgt würden. „Allerdings müssen die durchführenden Firmen – in diesem Fall die Deutsche Glasfaser – dann auch mit entsprechender Sorgfalt vorgehen und entstandene Schäden beheben“, betonte der Bürgermeister.

Die Liste der Arbeiten erhielt das Unternehmen vergangene Woche

Die Deutsche Glasfaser bestätigt den Eingang des Schreibens mit der Fristverlängerung. „Jenseits von offiziellen Fristsetzungen befinden wir uns aktuell in der Detailabstimmung mit dem Bauamt der Stadt Neuss bezüglich einer Gesamtübersicht von Arbeiten, die das Generalunternehmen noch durchzuführen hat“, erklärt ein Unternehmenssprecher. Die Liste sei der Deutschen Glasfaser Ende der vergangenen Woche zugesandt worden und befinde sich aktuell in der Prüfung. „Erst wenn die Übersicht von beiden Seiten finalisiert wurde, können die Arbeiten durch das Generalunternehmen angegangen werden.“

Ein avisierter Zeitpunkt für die Mängelbeseitigung wird von der Deutschen Glasfaser nicht genannt. Die Rede ist von „schnellstmöglich“, aber das war in der Vergangenheit auch schon der Fall. Dabei warten nach den vier exemplarisch genannten Straßen noch zahlreiche weitere Stellen im Stadtgebiet.

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