Neuss: Handel gibt sich selbstbewusst

Zahlreiche Neusser zog es am Sonntag in die Innenstadt. Thomas Toll sieht eine positive Entwicklung.

Neuss. Von tristem Novemberwetter keine Spur, fast alle Geschäfte geöffnet - da zog es die Neusser am Sonntag in Scharen in die Innenstadt. Selbst ein Espresso oder sogar ein Eis im Freien war für viele Passanten eine Option.

Ein guter Start ins Weihnachtsgeschäft: Drei Wochen vor dem 1.Advent konnten die Einzelhändler durchatmen. Ohnehin ist die Stimmung offensichtlich besser als vor einem Jahr, als der Hauptstraßenzug sich noch als Großbaustelle präsentierte.

"Die Erwartungen sind jetzt wirklich sehr hoch", sagt Thomas Toll, Vorsitzender des City-Treffs, der Vereinigung der Innenstadt-Einzelhändler. Der Geschäftsverlauf des zweiten Halbjahres sei in Neuss eher mager gewesen, der Oktober allerdings "deutlich positiv".

Enorm wichtig seien für den Handel die beiden verkaufsoffenen Sonntage; der zweite folgt am 6.Dezember. Ab 22. November soll die Weihnachtsbeleuchtung im Hauptstraßenzug von der Krefelder Straße bis zur Oberstraße in Höhe Tranktor erstrahlen, dann öffnet auch der Weihnachtsmarkt: für Toll "einfach unverzichtbar", ein Treffpunkt, eine ideale Ergänzung zum innerstädtischen Handel. Das belegt für den Einzelhändler auch einmal mehr die Vorteile einer lebendigen Innenstadt gegenüber einem Einkaufscenter. Thomas Toll fasst es konkret: "Wir müssen uns gegenüber einem künftigen Rheinpark-Center nicht verstecken."

Das klingt anders als noch vor ein, zwei Jahren. Der City-Treff-Chef stimmt zu: "Wir sind selbstbewusster geworden und haben auch allen Grund dazu." Der neue Hauptstraßenzug sei ein großes Plus, und auch in der Geschäftswelt gebe es viele gute Nachrichten.

Toll zählt den Umzug von C&A ins Wehmeyer-Gebäude und den von H&M ins Sinn-Leffers-Haus dazu, die Pläne von New Yorker, ins H&M-Gebäude zu gehen, die Tatsache, dass das Markthaus Köhler komplett an einen Betreiber vermietet werde, wenn auch noch unklar sei, an wen. Auch dass die frühere Casserolle übernommen wurde und so erhalten bleibe, sei wichtig für den Hauptstraßenzug. "Die Center sehen doch überall gleich aus. Atmosphäre wie eine attraktive Innenstadt kann kein Einkaufspark bieten."

Neuss sei auf dem richtigen Weg, meint Toll, auch wenn er sich eine schnellere Entwicklung wünscht. Den richtigen Weg sieht er auch in der Entwicklung von ZIN (Zukunftsinitiative Neuss), in der sich Innenstadtakteure wie Hausbesitzer, Händler und Dienstleister zusammenfinden. Mehr als 90 Mitglieder gibt es seit dem Start im Sommer bereits.

Vier Quartiergemeinschaften haben sich gegründet, die in ihrem "Viertel" besondere Aktivitäten entfalten wollen. Thomas Toll gibt sich optimistisch - nicht nur nach dem guten Auftakt zum Weihnachtsgeschäft: "Wir sind wirklich in einer Aufbruchstimmung."

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