Grevenbroich: Stühlerücken im Stadtrat

Ursula Kwasny ist als Bürgermeisterin vereidigt. An ihrer Seite: Edmund Feuster (SPD) als Vize und Bertram Graf von Nesselrode (CDU) als zweiter Stellvertreter.

Grevenbroich. Der neue Rat trat am Donnerstagabend zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Trotz Namensschildchen mussten ein paar Ratsmitglieder ihren Platz in der neuen Sitzordnung erst finden, die durch die zwei neuen Fraktionen Linke/FBG und Aktive Bürger Grevenbroich notwendig geworden ist.

Als ältestes Mitglied des Rates eröffnete Anna-Maria Müller mit elf Minuten Verspätung die erste Sitzung der neuen Legislaturperiode und vereidigte die neue erste Bürgerin der Stadt, Ursula Kwasny (CDU). Sie schwor, dass sie ihr Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, ihre Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.

In einer kurzen Rede skizzierte die Verwaltungschefin die Zukunft der Stadt. Die Haushaltslage verlange ein hohes Maß an Disziplin. "Wir haben einen großen Sack mit ungelösten Problemen mit auf den Weg bekommen. Ich bin entschlossen, sie anzupacken und in den Griff zu bekommen", sagte Kwasny. "Es werden nämlich nicht die finanziellen Spielräume zur Verfügung stehen, mit denen wir Wohltaten über der Stadt verteilen können. Es wird ein steiniger Weg."

Die Stadtchefin dankte für den Vertrauensvorschuss und versprach, mit allen Fraktionen gut zusammenzuarbeiten. Sie habe sich in all den Jahren auch die ein oder andere Beule geholt, seit sie vor 20 Jahren im Grevenbroicher Rat anfing. Die neuen Ratsmitglieder sollten daher keine Scheu haben, sich an sie zu wenden, wenn sie einmal Rat oder Hilfe benötigten. "Es ist als Politiker wichtiger, möglichst viel richtig zu machen, als es möglichst vielen recht machen zu wollen", mahnte sie.

Nach der Verabschiedung der ehemaligen Ratsmitglieder ergab die geheime Wahl der stellvertretenden Bürgermeister eine deutliche Mehrheit für Edmund Feuster (SPD). Er erhielt als Vize 29Stimmen, auf Bertram Graf von Nesselrode (CDU) fielen 21Stimmen. Eine Stimme war ungültig.

Kwasny verwies in ihrer Rede darauf, dass es im Rat offensichtlich keine "Regierungskoalition" geben wird. Doch Christdemokraten und Liberale setzten sich mit ihrer Position, ob der neue Integrationsrat 15 oder 21 Mitglieder - eine Erhöhung forderten die Grünen - durch. Mit 31 zu 21Stimmen fiel das Ergebnis gegen den Antrag der Grünen aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort