Kaarst: Kunst-Café feiert Geburtstag

Seit fünf Jahren gibt es das Café, in dem geistig behinderte Mitarbeiter beschäftigt sind.

Kaarst. Seit fünf Jahren gibt es das Kunst-Café Einblick auf der Alten Heerstraße. Die Idee, eine Gastronomie mit geistig behinderten Menschen zu betreiben, stammt aus den Niederlanden. Brigitte Alberecht, Kunstpädagogin an der Sebastianusschule in Holzbüttgen, brachte sie nach Kaarst.

Anfangs als "wieder eine Idee von ein paar Frauen" belächelt und nach einer bewältigten Finanzkrise im Jahr 2006 konnten das Team und der Förderverein jetzt unbeschwert Geburtstag feiern. "Sie haben es geschafft, Barrieren in den Köpfen niederzureißen", lobte die stellvertretende Bürgermeisterin Anneli Palmen. "Hier wird mit viel Herzblut und Enthusiasmus, aber auch mit strategischer Planung gearbeitet", sagte Lutz Lienenkämper.

Der Landesminister für Bauen und Verkehr ist einer von 54 Paten des Kunst-Cafés, die monatlich einen selbst bestimmten Geldbetrag an das Projekt spenden. Dank dieser Patenschaften schaffte es das Kunst-Café, seine finanziellen Schwierigkeiten aufzufangen.

Zu den Gratulanten gehörte auch der Lions-Club. Dessen Geburtstagsscheck war direkt verplant. "Wir haben eine Spülmaschine, die nur manchmal funktioniert. Wenn nicht, müssen wir mit der Hand abwaschen", erzählte die Geschäftsführerin und Fördervereinsvorsitzende Brigitte Albrecht aus dem Betriebsalltag des Cafés. Damit soll nun Schluss sein.

Das Kunst-Café Einblick ist montags bis samstags von 9 bis 19 Uhr geöffnet, sonntags öffnet es eine Stunde später. Frühstücke, ein wechselnder Mittagstisch, Snacks sowie holländische Spezialitäten stehen auf der Karte.

Zurzeit beschäftigt Gastronomieleiterin Marion Becker sieben geistig behinderte Mitarbeiter, darunter eine Auszubildende. Mit Stephanie Bruns, Simone Nink, Necati Özen und Stefan Jung sind noch vier Service-Kräfte seit Beginn an dabei. Ziel des Projekts ist es, sie in den Arbeitsmarkt und in das Gemeindeleben zu integrieren. Inzwischen wird in einem eigenen Atelier am Arndtweg gemalt, die Ergebnisse zieren die Wände des Kunst-Cafés.

"Das Café hat sich zu einem kleinen Bürgerhaus entwickelt. Alle Gruppierungen der Bevölkerung treffen sich hier, seien es Senioren oder Singles", sagte Brigitte Albrecht. "Eigentlich haben wir immer ein volles Haus." Den derzeitigen Erfolg möchte das Kunst-Café Einblick nicht nur einhalten, sondern noch ausbauen. "Den Bereich des Caterings möchten wir ausweiten", so Albrecht. Nach den gewohnten Öffnungszeiten besteht auch die Möglichkeit, das Café für private Feiern zu mieten.

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