Neuss: Rat ist jetzt funktionsfähig

Thomas Nickel, Hannelore Staps und Jana Pavlik vertreten Bürgermeister Herbert Napp. Der gab sich bei der konstituierenden Sitzung des Rates nachsichtig.

Neuss. Soviel Einigkeit war selten: Die konstituierende Sitzung des Stadtrates war am Freitag vor allem durch Absprachen geprägt. Noch ging es nicht um Inhaltliches, sondern um Regularien und Wahlen.

Drei ehrenamtliche Stellvertreter des am 30.August direkt (wieder-)gewählten Bürgermeisters Herbert Napp (CDU) hatte der Rat zu bestimmen. CDU und FDP, die beiden neuen Koalitionäre, sowie die SPD hatten sich vorab geeinigt: Thomas Nickel (CDU) als erster Stellvertreter sowie Hannelore Staps (SPD) und Jana Pavlik (FDP) als zweite und dritte Stellvertreterin standen im Paket zur Wahl. Sie erhielten 50 Ja-Stimmen, zehn Stadtverordnete votierten dagegen, drei enthielten sich.

Bürgermeister Herbert Napp wurde von seinem neuen Stellvertreter ins Amt eingeführt. Thomas Nickel hielt, von einem Zwischenrufer fröhlich mit "Zoch Zoch" begrüßt, eine mal launige, mal nachdenkliche Rede. Mit Blick auf diverse Differenzen von Bürgermeister und Rat während der letzten Jahre betonte er, Napp habe "ohne Zweifel eine große Unabhängigkeit vom Rat gesucht und sie oft gefunden." Da das Mandat des Bürgermeisters nun "durchaus verändert" sei, so Nickel mit Anspielung auf das Wahlergebnis, erwarte er mehr Zusammenarbeit mit Rat und Ausschüssen.

Bürgermeister Herbert Napp nahm’s gelassen und übte sich in Nachsicht. Er nehme die Worte als Ansporn, Verhaltensweisen zu überdenken und gegebenenfalls zu verändern: "Und ich freue mich auf die Zusammenarbeit, die hoffentlich künftig klagloser sein wird."

Der neue Stadtrat hat, vergrößert um vier Überhangmandate, 62 Sitze. Die CDU bleibt auch nach dem Verlust der absoluten Mehrheit mit 27 Mandaten mit Abstand stärkste Fraktion. Die SPD hat 16 Stadtverordnete, FDP und Grüne haben jeweils sieben Sitze, die Linke zwei, UWG und Zentrum, die eine Fraktion bilden, sowie D.U. (Die Unabhängigen) schicken je einen Vertreter in den Rat.

Diesem Rat stünden fünf schwere Jahre bevor, prognostizierte Thomas Nickel. "Die Herausforderungen sind groß, die Handlungsspielräume sind es nicht." Dennoch gelte: Nicht einschüchtern lassen."

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