Wiedersehen mit Freunden

Maimarkt in Osterath ist nicht untergegangen. Viele nutzten Fest als Treffpunkt.

Osterath. Mirja sieht heute aus wie eine Prinzessin. Gerade hat sie sich auf dem Osterather Maimarkt schminken lassen, jetzt läuft sie zusammen mit ihrem Bruder Mathis an den Ständen vorbei zum Kinderkarussell. Dass es kalt ist und immer wieder Regen tröpfelt, stört sie nicht. Genauso wenig wie die anderen Besucher, die die Gassen rund um die St.-Nikolaus-Kirche mit Leben füllen.

Die Osterather blieben ihrem früheren Handwerker- und Bauernmarkt treu. „Es ist auf jeden Fall ein Ereignis in Osterath“, sagt Besucher Christian Michels. „Man trifft viele Bekannte und Freunde.“ Von Michels Schultern aus, dem besten Platz, beobachtet die kleine Laura fasziniert die Bauchtänzerinnen auf der Bühne.

Aber auch die Stände sind attraktiv: Goldschmied Broda kann man beobachten, wie er einen glitzernden Ring bearbeitet, ein Handwerker verlegt Pflastersteine und der Drehorgelspieler, mit Jackett und Zylinder fein herausgeputzt, macht dazu Musik.

„Wir wollen die Möglichkeit bieten, ein bisschen zu flanieren, Freunde zu treffen und Spaß zu haben“, sagt Reinhard Paschmanns, Mitveranstalter des Maimarkts. Besonders wichtig ist es dem Werbering, den lokalen Bezug herzustellen. „Wir haben viele Künstler aus der Umgebung eingeladen“, erklärt Veronika Hoppe-Naundorf, Vorsitzende des Werberings. „Auch das Bühnenprogramm wird zum Beispiel durch Meerbuscher Musikschulgruppen mitgestaltet und kommt super beim Publikum an.“

Dabei stand der Erfolg in diesem Jahr schon fast auf der Kippe. Denn von 80 erwarteten Teilnehmern sagten einige kurzfristig ab. Hoppe-Naundorf erklärt: „Wir haben beispielsweise Lehmkünstler eingeladen, die jedoch bei diesem Wetter nicht arbeiten können.“ Doch die Lücken auf dem Markt konnten der guten Stimmung nichts anhaben.

Das kann Händler Serin nur bestätigen, der seinen Frischemarkt erst vor zwei Monaten eröffnet hat. „Es ist eine super Werbung, hier mitzumachen. Das Interesse ist sehr groß.“ Kunden stehen bei ihm schon Schlange, um Gemüse, frische Kirschen und Erdbeeren zu kaufen.

Auch Gabriela Picariello, Inhaberin der Veranstaltungsagentur Rheinlust, gibt sich am Ende vom Grundsatz her zufrieden. Das Wetter war nicht gut, aber man stellte sich darauf ein: Die Eröffnung, für 11 Uhr geplant, wurde wegen des Regens verschoben: „Vormittags war gar nichts los.“ Das schlechte Wetter habe sieben Händler zur Absage veranlasst, sagt Picariello. „Das ist normal.“

Als es nachmittags gegen 14 Uhr aufklarte, habe sich der Markt direkt gefüllt. „Osterath ist ein netter Ort“, sagt Gabriela Picariello. „Wir sind sicher: Wäre das Wetter gut gewesen, wäre es extrem voll gewesen.“

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