Jüngstes Beispiel: Am Strümper Friedhof türmten sich am Sonntag Kisten, Kartons, Bretter, Bleche, verdrecktes Bettzeug und Verpackungsmaterial neben den Containern.

"Das war einen Tag nach dem großen Saubertag besonders makaber", sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. In diesem Fall fand sich immerhin ein Hinweis auf den möglichen Verursacher: In einem der Kartons war ein Lieferschein samt Adresse eingeklebt.

Ein Passant fotografierte alles und schickte den Schein ans Umweltamt. Wer derart auffällt, erhält umgehend Post von der Stadt, wird ermahnt und mit den für solche Fälle üblichen Bußgeldern konfrontiert.

Die Strafen, die der "Bußgeldkatalog Umwelt" des Landes vorsieht: Wer im Straßenraum oder in der freien Natur verbotswidrig Hausmüll hinterlässt, zahlt bis zu 510 Euro.

Bei illegaler Sperrmüllablagerung können bis zu 1530 Euro fällig werden. Bis 5100 Euro blättert auf den Tisch, wer bei der "Ex-und-Hopp"-Entsorgung von Altöl überführt wird.

"Es kann nicht angehen, dass die Allgemeinheit die Zeche zahlt, weil Einzelne die Regeln nicht beachten", sagt Heiko Bechert, der Leiter des Fachbereichs Umwelt.

Das Sauberhalten der fast 100 Containerstandorte und die Entsorgung von Farbeimern, Autobatterien oder Sperrgut verschlingt bis zu 50000 Euro im Jahr. Findet sich eine Adresse im Müll, liefert die Stadt den Unrat bisweilen kurzerhand beim Eigentümer ab. Die meisten reagierten kleinlaut, Beschwerden gebe es bislang keine, sagt Gorgs.

Auch Gewerbeabfälle machen den Entsorgern zu schaffen. "Meist sind es die großen Kartonagen aus Geschäften und Kleinbetrieben, die den Container blockieren oder einfach daneben abgestellt werden", berichtet Umweltexpertin Dana Frey. "Wer nur ein paar alte Zeitungen einwerfen möchte und einen so vollgepfropften Container vorfindet, ist mit recht sauer."