Meerbusch: Mollsfeld II ist Malinkas Liebling

Bilanz: Der Blick auf die Entwicklung der Gewerbegebiete zeigt aber nicht nur eitel Sonnenschein.

Meerbusch. 10700 Menschen arbeiten in Meerbusch, in international tätigen Großunternehmen oder kleinen Handwerksbetrieben, als Selbstständige oder Angestellte. In Zeiten der Krise sind alle Städte mehr denn je daran interessiert, Arbeitsplätze zu sichern, im besten Fall neue zu schaffen. Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen. "Zurzeit", sagt Wirtschaftsförderer Klaus F. Malinka, "sind die Zahlen sehr überschaubar geworden."

Gewerbesteuer fließt nicht nur aus den Gewerbegebieten in die Stadtkasse: 141 Betriebe arbeiten beispielsweise an der Meerbuscher Straße in Osterath, 210 an der Düsseldorfer Straße in Büderich.

Arbeitsplätze schaffen - das ist in Meerbusch unter anderem Malinkas Aufgabe. Über 430 Kontakte hat er im vergangenen Jahr Buch geführt, und nicht immer war das, was er hörte, erfreulich. Allein die Schließung der Styria Federn auf dem Böhlergelände in Büderich habe 150 Arbeitsplätze vernichtet.

Keine Chance auf schnelle Realisierung hat ein interkommunales Gewerbegebiet in dem Drei-Städte-Eck Meerbusch/Krefeld/Willich. Noch sieht der Gebietsentwicklungsplan dort Freifläche vor. 80 Hektar Land - Mollsfeld III - gehören an diesem Standort Meerbusch.

200 Hektar groß ist das Areal, rechnet man die Grundstücksanteile von Krefeld und Willich hinzu. Man habe "wahnsinnig viele Verhandlungen geführt, ist aber nicht weitergekommen", sagt Bürgermeister Dieter Spindler. Zurzeit verfolge keine Seite dieses Projekt intensiv weiter. "Ich rechne innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht mit dem ersten Spatenstich", betont Spindler.

Damit ist auch eine andere Idee auf Eis gelegt. MollsfeldIII an der A44 schien als einziger Standort für die "Badewelt" geeignet zu sein, einen Erlebnis-Park mit Hallen- und Freibad sowie diversen Saunen, die der bayrische Unternehmer Wund von Erding bei München ins Rheinland exportieren will.

Entwicklungshemmnisse gibt es auch an anderer Stelle: Der Bauhof steht als Solitär im Neubaugebiet Strümper Busch. Das Gewerbegebiet lasse sich schlecht vermarkten, solange es keine Verbindung über die K9n zur Meerbuscher Straße und damit den direkten Anschluss an die Autobahn 57 gebe. Da bestehe dringender Handlungsbedarf, appelliert Malinka an Verwaltung und Politik.

Fröhlich stimmt Malinka dagegen der Blick aufs Mollsfeld II direkt an der A44 in Osterath, sein Lieblingskind. Er habe da keinen Gemischtwarenladen gewollt, sondern klare Nutzerstrukturen und ein edles Profil, auch wenn das Ärger bedeute und man Bewerber nach Hause schicken müsse. "Ein kleiner Schreiner neben einem Computerriesen - das geht nicht", sagt Malinka. Seinen Traum von einem Vier-Sterne-Hotel dort musste er allerdings beerdigen.

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