Büderich: Eine Woche lang übernehmen Auszubildende die Regie

Jung ist das Personal im Büdericher Kaiser’s. Die Stammbelegschaft wird komplett vom Nachwuchs ersetzt.

Büderich. Den Kunden des Kaiser’s-Supermarkts an der Dorfstraße in Büderich dürfte es in den vergangenen Tagen nicht entgangen sein: Ausschließlich Jugendliche haben dort momentan und noch bis morgen das Sagen. 50 Auszubildene aus Nordrhein-Westfalen nehmen im Rahmen eines internen Projekts an dieser Qualifizierungsmaßnahme in Meerbusch teil - und bereuen es nicht.

"Das macht riesigen Spaß, wir kommen sogar freiwillig früher und bleiben zur Not auch mal länger", erzählt Elvira Leffler. "Ich glaube, die Kunden sind auch ganz zufrieden mit uns", ergänzt Michael Terkatz. "Fehler passieren natürlich immer, aber es gab bisher noch kein Problem, für das wir nicht gemeinsam eine Lösung gefunden hätten."

Der 21-Jährige und die 19-Jährige bilden zusammen mit zwei weiteren angehenden Einzelhandels-Kaufleuten das Leitungsteam. Chef für eine Woche ist Maximilian Hömig. "Wir haben einige neue Ideen entwickelt, die beim Kunden ganz gut angekommen sind." Besonders stolz ist er auf die Tombola, bei der über 1000Euro eingenommen wurden, die man dem Kindergarten Fronhof an der Gereonstraße spendet.

Für den Notfall stehen in dieser Woche Filialleiter und Metzgermeister im Hintergrund parat. Die Stammbesetzung der Büdericher Filiale hat sich entweder Urlaub genommen oder wird in anderen Filialen eingesetzt.

"Wir überlassen den Azubis bewusst das gesamte Spektrum der Aufgaben - von der Personalplanung über die Bestellung, dem Einräumen und Präsentieren der Waren bis hin zum Geschäft an der Kasse", erklärt Regionalmanager Burkhard Laufenberg, der eine einleuchtende Erklärung dafür liefert, warum das Unternehmen dieses Projekt durchführt: "Wir benötigen Nachwuchs und der sollte nicht nur gut ausgebildet sein, sondern auch eigenverantwortlich arbeiten können." Kaiser’s Tengelmann weise mit 60 Prozent eine ungewöhnlich hohe Übernahmequote von Auszubildenen auf.

60 Prozent heißt - rein rechnerisch bezogen auf die 50 Azubis in Büderich - aber eben auch, dass 20 nicht übernommen werden. Daher ist es nachvollziehbar, dass man von den Jugendlichen kein kritisches Wort über ihren Arbeitgeber hört. Denn was nach der Ausbildung kommt, da legt sich Michael Terkatz fest: "Ich will hier bleiben. Und ich glaube, dass ist bei 95 Prozent der anderen auch der Fall."

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