Meerbusch: Die Grünen kämpfen weiter für neues Gerätehaus

Per Rückholantrag soll die Planung einer Sanierung der Alten Schule gestoppt werden.

Meerbusch. Die Formulierung klingt sperrig, aber das Ziel ist klar: Die Meerbuscher Bündnis-Grünen wollen die Entscheidung der CDU-Mehrheit im Hauptausschuss, das marode Gebäude der Alten Schule in Langst-Kierst kostspielig zu sanieren, um einen Versammlungsraum für Vereine und ein Feuerwehrgerätehaus zu bauen, kippen. Für Vereine und Feuerwehr soll stattdessen ein neues Gebäude errichtet werden: modern, funktional, energiesparend.

Um das zu erreichen, haben die Grünen das Instrument des "Rückholantrags" entdeckt, dass sie im Hauptausschuss am 7.Mai einsetzen wollen: "Der Ausschuss möge beschließen, den Beschluss der Sitzung vom 12.März zu revidieren und die kostengünstigere Variante3 (Neubau auf dem Gelände Alte Schule, Anm.d.Red.) als Planungsgrundlage für das Feuerwehrgerätehaus" weiter zu verfolgen. Die Begründung: "Der Beschluss des Ausschusses vom 12.März 2009 ist weder sachlich noch haushaltspolitisch begründbar."

Der Hintergrund: Die Rettung der Alten Schule ist mit grob 1,2Millionen Euro veranschlagt, ein Neubau an gleicher Stelle mit 900000Euro. "Die Entscheidung ist deshalb völlig unvernünftig und schadet der Stadt Meerbusch", urteilt Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters. "Dabei hat es die CDU-Ausschussmehrheit anscheinend nicht für nötig erachtet, (...) sich ausführlich mit den Fakten, den bautechnischen Problemen, dem Investitionsvolumen, der unklaren Nutzung und den langfristigen Folgekosten auseinander zu setzen", so Peters.

Franz-Josef Radmacher, CDU-Ratsherr und Heimatkreisvorsitzender, hatte die Diskussion um ein neues Feuerwehrgerätehaus an den Erhalt der Alten Schule gekoppelt - unterstützt von Parteifreunden. Dieser sei Wunsch der Langst-Kierster Bevölkerung - eine öffentliche Behauptung, der mittlerweile zahlreiche Langst-Kierster ebenso öffentlich widersprechen: Privatleute, Feuerwehr und auch Schützen bevorzugen einen Neubau.

Peters: "Wir halten die Neubewertung des Beschlusses für notwendig, weil dieser aufgrund einer überwiegend emotionalen und interessengesteuerten Bewertung zustande gekommen ist. Der Rat und die Steuergroschen der Bevölkerung sind nicht die richtigen Instrumente, um romantische Jugenderinnerungen von Kommunalpolitikern zu konservieren. Von einer Denkmalwürdigkeit des Gebäudes ging bisher nicht einmal die CDU aus."

Geschätzt 250 000 Euro könnten durch einen Neubau eingespart werden. Den Betrag rechnen die Grünen grob um: 5 Jahre Schulsozialarbeit, 6 Jahre lang 75 Kinder in der offenen Ganztagsschule, 10 Jahre eine Springerkraft in Kindertageseinrichtungen oder 25 Jahre lang Jugendkulturprojekte könnten damit finanziert werden.

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