Austausch: Die Schulen knüpfen enge Bande

Französische Austauschschüler sind zurzeit Gast in Meerbusch. 33 Grimm-Schüler lernen gerade Frankreich kennen.

Meerbusch. Die Straßenbahnen waren gestern eine große Attraktion. 28 französische Viertklässler waren bei ihrem Ausflug nach Düsseldorf begeistert von den für die Meerbuscher Schüler alltäglichen Fahrzeugen.

„Unsere Austauschschüler kommen aus einer ländlichen Region in Frankreich, da gibt es keine Straßenbahnen“, erzählt Jutta Sorg, Rektorin der Eichendorff-Schule. Seit Samstagabend gastieren dort Schüler aus der Ecole Jean-Rostand aus St. Philbert de Grand Lieu.

Aus der Brüder-Grimm-Schule in Büderich sind hingegen am Samstag 33 der Dritt- und Viertklässler nach Fouesnant, die Partnerstadt Meerbuschs, abgefahren. Eine Woche lang wohnen sie dort in Gastfamilien, besuchen die französische Schule und unternehmen viele Ausflüge, zum Beispiel zum Strand. „Der Austausch ist eine wichtige Erfahrung für die Kinder, bei der sie viel lernen können“, sagt Schulleiterin Hildegard Hosterbach.

Die Schüler wurden auf diese Reise intensiv vorbereitet. In Arbeitsgemeinschaften lernten sie die französische Kultur, Sprache und Geschichte kennen. Ein früher Briefkontakt mit den Gastfamilien soll außerdem Heimweh vorbeugen. „Es sind nur Kinder mitgefahren, die sich dazu entschieden haben. Manche sind schon in der 3. Klasse so weit, andere erst in der 4. Klasse“, sagt Hosterbach.

Im nächsten Jahr werden die Kinder dann von den neuen französischen Freunden besucht, so wie die Eichendorff-Schüler in Osterath zurzeit Gastgeber sind.

Die Reise nach Frankreich fand im April dieses Jahres statt. Das Wiedersehen mit ihren neuen Freunden konnten die Schüler kaum erwarten. „Es war ein toller Moment, als der Bus mit den Austauschschülern am Samstag um die Ecke fuhr. Alle waren unheimlich aufgeregt, doch dann begrüßten sie einander wie gute alte Freunde“, erinnert sich Sorg. Viele Kinder würden den Kontakt sogar über einige Jahre halten, so ihre Erfahrung, und sich in den Ferien besuchen.

In der Städtischen Realschule Osterath (RSO), wo zurzeit 25 Franzosen aus Fouesnant zu Besuch sind, ist vor allem der Motivationsschub durch das Austauschprogramm von Interesse. „Französisch ist nach Englisch die zweitwichtigste europäische Sprache. Dieser Austausch ist für viele unserer Schüler ein wichtiger Anreiz den Französischunterricht weiter zu wählen, was sich später in ihren Bewerbungen gut machen wird“, sagt Lehrer Thorsten Wauschkuhn.

Aber auch die charakterliche Entwicklung der Schüler sei ihm wichtig: „Der Austausch ist eine große Herausforderung für die Jugendlichen, die sie in der Regel aber gut meistern. Ich habe schon von vielen Eltern gehört, dass ihre Kinder sehr durch diese Erfahrung reifen.“

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