Die Händler werben für Osterath

Hunderte Besucher kamen zum Fest des Werbe- und Interessenrings.

Osterath. Im Gänsemarsch schieben sich die Besucher des Bauern- und Handwerkermarktes durch die Menschenmenge auf der Hochstraße. Bei lange Zeit strahlendem Sonnenschein nutzen Hunderte die Gelegenheit, durch den Osterather Ortskern zu schlendern, sich an den Ständen der heimischen Handwerker zu informieren und den Bauern frisches Obst und Gemüse abzukaufen.

Das alte Handwerk, vom Besenbinder bis zum Korbflechter, das in den Vorjahren immer für interessante Farbtupfer sorgte, sucht man allerdings vergebens, und auf der Meerbuscher Straße sind viele Lücken. „Mir sind einige Händler auf den letzten Drücker abgesprungen.

Dafür ist es jetzt auf dem Bommershöfer Weg richtig voll“, erzählt Thomas Gabernig, Vorsitzender des Werbe- und Interessenrings Osterath, der das Fest ausrichtet. „Das war in der Vergangenheit immer so ein wenig die Problemecke.“

Die Bühne steht nicht zentral auf dem Kirchplatz — dort residieren diesmal die Handwerker —, sondern auf der Kaarster Straße vor Blum. „Vielleicht holen wir sie nächstes Jahr wieder zurück ins Zentrum. Aber man muss halt alles auch mal ausprobieren“, sagt Gabernig.

Das Bühnenprogramm — mit Lautsprechern über die ganze Dorfmitte verbreitet — gestalten Schülerbands der Musikschule und von Musicart im Wechsel. Die Popband Blue Note Group fiebert ihrem ersten Auftritt entgegen: Bläser, Gitarristen und Keyboarder begleiten die erstaunlich souveränen Sängerinnen. Ein mutiges Projekt, wie Lehrer Daniel Goldkuhle (Städtische Musikschule) zufrieden betont, proben die Jugendlichen doch erst seit Februar.

Dem Vorbild des TV-Kochduells folgend, funktioniert das Küchenwelt-Team die Bühne zum Arbeitsplatz um. Einen Gasherd gibt es nicht — obwohl mit Manfred Weigand ausgerechnet der ehemalige Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) den Kochlöffel in die Hand nimmt.

Himbeeren, Löffelbiskuit, Gelatine, Sahne, Physalis, Schüsseln und Mixer stehen den zwei konkurrierenden Teams zur Verfügung. Angesichts der grünen Götterspeise setzen die Köche Thomas Jung und Andreas Oligschläger erfolgreich auf göttliche Eingebung: Mit einem Punkt Vorsprung hängen die beiden Kaltkocher Wirtschaftsförderin Heike Reiss und Weigand in Team 2 ab.

Alles in allem können die Osterather Einzelhändler den Handwerkermarkt und den verkaufsoffenen Sonntag als Erfolg verbuchen. Die Läden sind voll. Ein Händler wirbt wortreich für sein neuartiges Turbo-Kartoffelschälmesser („Das geht quasi wie von selbst“), während Meyer’s Holzofen-Backstube die Vorzüge heimischer Quarkbällchen in der Bäckerkleidung von anno dazumal präsentiert. Gartenbau-Fachmann Claus Fischer verspricht potenziellen Kunden schließlich, Steine nicht in, sondern akkurat auf den Weg zu legen.

Am meisten strahlt angesichts langer Schlangen vor seinem Geschäft jedoch der Besitzer des Eiscafés Dolomiti, der Zuschauerplätze in der ersten Reihe anbieten kann.

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