Corona-Folgen in Mönchengladbach Unterschiedliche Regeln zur Einschulung verunsichern Eltern

Mönchengladbach. · In vielen Schulen herrscht noch Unsicherheit, wie es nach den Sommerferien weitergeht. Die Feiern für i-Dötzchen werden wohl kleiner und anders ausfallen als sonst. Schuleingangsuntersuchungen gab es auch nicht für alle.

                                                                 Rund 2400 Kinder                                     werden nach den                                     Sommerferien                                      eingeschult.

                                    Rund 2400 Kinder                                     werden nach den                                     Sommerferien                                     eingeschult.

Foto: Uwe Reimann

Der allererste Schultag wird in der Regel groß gefeiert – mit Eltern, Großeltern, Geschwistern und manchmal auch noch mehr Menschen. Doch in diesem Jahr werden die Einschulungen wohl im kleineren Rahmen stattfinden.

Die Astrid-Lindgren-Grundschule in Odenkirchen kündigt auf ihrer Homepage schon an, was i-Dötzchen an der Schule am 13. August erwartet. Für die neuen Kinder soll eine kleine Begrüßungsfeier in der Turnhalle stattfinden. Die Waschbärklasse wird um 9 Uhr empfangen, die Löwenklasse eine Stunde später. Und wegen der Corona-Schutzmaßnahmen bittet die Schulleitung „höflichst“ darum, dass nur ein Elternteil an der Feier teilnimmt, da sonst die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände nicht eingehalten werden können. Das heißt: Entweder darf Mama mit oder Papa.

In der evangelischen Grundschule Pahlkestraße werden die neuen Schüler nach den Ferien auf dem Schulhof begrüßt. Alle anderen Veranstaltungen für Schulneulinge sind erst einmal abgesagt.

„Auch unsere Schule plant die Einschulungsfeier auf dem Schulhof. Wie viele Begleitpersonen zugelassen werden, ist noch nicht klar“, sagt Ingeborg Mühlen­broich, Lehrerin an der Gemeinschaftsgrundschule Hardt und stellvertretende Leiterin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Mönchengladbach. „Singen dürfen wir nicht, also können wir nur auf gutes Wetter hoffen, damit wir nicht alle auf dem Schulhof im Regen stehen.“

Die Schulen warten auf Anweisungen vom Ministerium

„Noch gelten die Hygiene- und Abstandsregeln. Und viele Schulen haben deshalb räumlich gar nicht die Möglichkeit, so viele Menschen ins Gebäude zu lassen“, sagt Ruth Reinartz, Vorsitzende der Mönchengladbacher GEW. Und nicht jede Schule könne es sich leisten, den Hockeypark mit Strandkörben zu mieten.

Am 15. Juli ist die Corona-Betreuungsverordnungen laut Reinatz das letzte Mal geändert worden. Darin vorgeschrieben seien feste Lerngruppen, feste Sitzordnungen. Außerdem müsse der Personenkreis dokumentiert werden, damit Infektionsketten genau verfolgt werden können. In den Schulen sei man vorsichtig. „Keiner will den schwarzen Peter haben, wenn ein neuer Corona-Herd ausbricht“, so die GEW-Vorsitzende. Kleine Theateraufführungen und Gesangsdarbietungen seien wegen der Aerosole in geschlossenen Räumen nicht möglich, zumindest nach den gelten Vorschriften nicht.

Dennoch warten viele Grundschulen auf eine E-Mail aus dem Schulministerium mit möglicherweise neuen Hygieneverordnungen. „Vom Schulministerium kommt wahrscheinlich wieder erst sehr spät etwas dazu, oder man sagt lapidar – so wie in den letzten Nachrichten – das sollen die Schulen mal für sich entscheiden“, sagt Ingeborg Mühlenbroich. Ruth Reinartz befürchtet ebenfalls so etwas. Auch die Nachricht, dass Abschlussfeiern unter bestimmten Bedingungen trotz Corona wieder möglich sind, sei so spät gekommen, dass die Schulen kaum planen konnten. So bleibt auch jetzt Unsicherheit.

 Hinzu kommt: Nur die Hälfte der rund 2400 Kinder, die nach den Ferien eingeschult werden, waren zur Schuleingangsuntersuchung im Gesundheitsamt. Diese Kinder waren vor Beginn der Corona-Pandemie im März getestet worden. „Mit dem Lockdown sind dann alle noch ausstehenden Untersuchungstermine abgesagt worden“, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Danach seien nur noch in Einzelfällen – zum Beispiel bei Zurückstellungen oder bei Kindern, die vorzeitig eingeschult werden sollen – Stellungnahmen des Gesundheitsamtes eingeholt worden.

„Die Untersuchungen werden auch nicht nachgeholt“, teilt der Stadtsprecher mit. Die Schulen könnten aber jederzeit das Gesundheitsamt bei festgestellten gesundheitlichen Auffälligkeiten zu Rate ziehen. Ob sich weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel die Überprüfung des Impfstatus der Schüler, umsetzen lassen, hänge von der weiteren Entwicklung des Corona-Themas ab, sagt Rütten.

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