Lokale Wirtschaft Familie baut Betten aus duftender Zirbelkiefer

Kempen · Wie aus dem Bilderbuch: Bei Holztec sind Frau und Kinder von Hans Schleupen mit im Unternehmen.

 Die Familie ist vom Fach (v.l.): Christian, Simone, Evi und Hans Schleupen.

Die Familie ist vom Fach (v.l.): Christian, Simone, Evi und Hans Schleupen.

Foto: Holztec/HOLZTEC

Auch am platten Niederrhein schätzt man das Holz der „Königin der Alpen“, gemeint ist die Zirbelkiefer. Die Kempener Tischlerei holztec verwendet das wohlriechende Material mit Vorliebe bei der Anfertigung von Betten. Und verzichtetet dabei auf Metall und Kunststoff. Ohnehin liest sich die Materialliste des kleinen Unternehmens wie ein Öko-Handbuch. Mit Hilfe einer österreichischen Partnerfirma setzt man auch bei den Matratzen auf gänzlich Natürliches: Naturkautschuk, Schafschurwolle sowie Kamelflaum- und Rosshaar. Letzteres werde in einem aufwändigen Verfahren „sterilisiert, gekrollt und vernadelt“. Dadurch entstehe ein sehr angenehm kühles Mikroklima, so die Firmenaussage.

Die neue Marke
heißt Naturraum

Auch Hanf kommt zum Einsatz. Dazu passt die schwärmerische Aussage von holztec-Gründer Hans Schleupen: Sein Bett sei „wie eine Droge“ für ihn. Das heimische Schlafzimmer in Kerken ist – wen wundert’s – ganz im Sinne der Firmenphilosophie eingerichtet. Ein „Naturraum“ sozusagen. So heißt die neue Marke, mit der die Schleupens ihr Portfolio erweitern. Am 26. Mai findet an der Von-Ketteler-Straße 3 die offizielle Eröffnung statt. Der Gedanke dahinter: „Natürliche Materialien haben eine ausgleichende und positive Wirkung auf uns – also sollten wir uns gerade im Schlafumfeld mit möglichst naturbelassenen Stoffen umgeben“, heißt es auf der Internetseite.

Die Tischlerei ist ein niederrheinisches Familienunternehmen wie aus dem Bilderbuch. 2005 von Tischlermeister Hans Schleupen (53) und seiner Frau Evi (51) gegründet, arbeiten inzwischen auch der 33-jährige Sohn Christian (ebenfalls Tischlermeister) sowie die 25-jährige Tochter Simone (Tischlergesellin und Einrichtungsfachberaterin) mit im Betrieb. Vier Tischlergesellen und drei Lehrlinge machen das Team komplett. Ursprünglich stammt die Familie aus Hüls, inzwischen wohnen die Eltern in Kerken, wo auch Tochter zuhause ist. Sohn Christian lebt in St.Hubert.

Die im Jahr 2005 in Süchteln gegründete Tischlerei zog 2011 nach Kempen. „Mit diesem Standort sind wir sehr zufrieden“, betont Evi Schleupen. Es herrscht klare Arbeitsteilung: „Meine Tochter und ich beraten die Kunden, die Männer bauen die Betten.“ Im etwa 170 Quadratmeter großen Showroom ist Probeliegen möglich – ältere Kunden denken dabei vielleicht schmunzelnd an Loriots Sketch-Klassiker („Wir schlafen im Liegen“). „Wir möchten unseren Kunden zu einer besseren Nachtruhe verhelfen“, sagt die Chefin. „Viele Menschen schlafen schlecht oder haben Rückenschmerzen durch falsches Liegen.“

Andere Möbel können
auch nach Maß gefertigt werden

Doch die Familie fertigt und verkauft nicht nur Schlafmöbel. In der Ausstellung finden sich unter anderem zwei Küchen und ein begehbarer Kleiderschrank. Tische, Treppen und Türen werden ebenfalls auf Wunsch gefertigt. Dazu steht am Standort eine Werkstatt mit modernem Maschinenpark und ein Lager zur Verfügung.

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