SERIE Menschen in Kempen Per Zufall in den Werbering

Kempen. · Fred Klaas geht in den Ruhestand, hört als Geschäftsführer des Kempener Werberings auf. Engagieren wird er sich aber weiter.

 Fred Klaas züchtet in seinem kunstvoll gestalteten Garten unter anderem Myrthen. Im Ruhestand wird er für dieses besondere Hobby, aber auch fürs Radfahren und seine Ehrenämter mehr Zeit haben.

Fred Klaas züchtet in seinem kunstvoll gestalteten Garten unter anderem Myrthen. Im Ruhestand wird er für dieses besondere Hobby, aber auch fürs Radfahren und seine Ehrenämter mehr Zeit haben.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Karten liegen schon parat, die Vorfreude auf die bevorstehende Radtour entlang der Donau von Passau bis Budapest ist Fred Klaas deutlich anzumerken. Bis Ende Mai wird er noch seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Kempener Werberings wahrnehmen, dann übergibt er das Amt an Schatzmeister Rainer Hamm.

Seit Juli 2012 ist Klaas Geschäftsführer der Händlergemeinschaft. Damals suchte er nach Beginn seines Vorruhestands nach einer neuen sinnvollen Aufgabe. Durch Zufall erwähnte er das in seinem Kegelclub, erzählt er. Schon kurz danach wurde ihm angeboten, Nachfolger von Peter Seidel zu werden. Die Aufgabe reizte ihn, so dass er sofort zugriff. Aber er habe immer deutlich gemacht, dass er dies nur bis zum Beginn des regulären Ruhestands machen wollte.

Seine Arbeitsbereiche als Geschäftsführer waren seither vielfältig. Die vielen Veranstaltungen des Werberings mussten organisiert werden, viele Stunde verbrachte er bei Vorstandssitzungen. Aber die zunehmenden Ansprüche an die Sicherheit und Organisation der Stadtfeste erforderten auch viele Gespräche mit dem städtischen Ordnungsamt und dem zuständigen Dezernenten Hans Ferber. Klaas war es immer wichtig, einen für alle Beteiligten guten Konsens zu finden.

Klaas war schon beim ersten Besuch von Kempen angetan

Hinzu kam, dass er sich in vielen Bereiche fortbildete. Zum einen ging es gerade in den vergangenen Jahren um die wichtige Bedeutung des Internethandels für den örtlichen Einzelhandel. In diesem Zusammenhang besuchte er vielfach Veranstaltungen bei der Industrie- und Handelskammer oder vom Landeswirtschaftsministerium. Klaas bedauert, dass noch nicht jeder Händler bereit ist, sich in diesem Bereich zu engagieren. Weiterhin war ihm die enge Zusammenarbeit mit dem Kempener Stadtmarketing und dem Tourismusbüro Niederrhein wichtig. Auch in diesem Bereich besuchte er immer wieder Fortbildungen. Gerne hätte er gesehen, dass es in Kempen die schon lange gewünschte Touristeninformation gäbe. Erfreut ist er, wie gut der Wohnmobilpark am Schwimmbad genutzt wird. Denn die Besucher schätzen das Angebot des Kempener Einzelhandels wie auch der Gastronomie und sind so fester Bestandteil des Wirtschaftslebens geworden.

Im Laufe seiner Amtszeit schaffte er es, kontinuierlich die Mitgliederzahl des Werberings zu steigern. Von 140 Mitgliedern stieg diese auf mittlerweile 189, so Klaas. Da sei es sicherlich von Vorteil, dass Geschäftsinhaber vom Werbering angesprochen werden. Sie können in einem „Schnupperjahr” alle Angebote der Interessengemeinschaft von Händlern und Gastronomen kostenfrei nutzen und sich dann entscheiden, ob sie reguläres Mitglied werden. Mit viel Beharrlichkeit ist es gelungen, einige Filialbetriebe wie zum Beispiel im neuen Klosterhof als Mitglieder zu gewinnen.

Bei seiner Arbeit kam ihm sicherlich zugute, dass er als ehemaliger Geschäftsstellenleiter der Barmer Krankenkasse in Kempen viel Erfahrung in Bereichen wie Organisation oder Mitarbeiterführung mitbrachte. 1988 bekam der aus der Süd­eifel stammende Klaas das Angebot, in Kempen zu arbeiten. Schon beim ersten Besuch war die Familie Klaas von der Stadt angetan und zog mit damals zwei Kindern hierher. Die dritte Tochter wurde bereits in Kempen geboren. Nach Stationen in Dresden, Köln und Geldern war er dann bis 2011 wieder in der Geschäftsstelle in Kempen tätig.

Nun freut er sich auf mehr Zeit für seine Hobbys wie die gemeinsamen Radtouren mit seiner Frau Renate. Ebenso hat er künftig mehr Muße für seinen schönen Garten. Ganz wichtig ist ihm sein ehrenamtliches Engagement. Das könne er nur jedem im Ruhestand empfehlen, sagt er.

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