Bundesköniginnentag 2020 Grefrath wird Schützen-Hauptstadt

Grefrath/Kempen · Der Bundesköniginnentag findet 2020 in der Niersgemeinde statt. Ein Jahr vor dem großen Fest mit tausenden Gästen gab die Antonius-Bruderschaft nun erste Details bekannt.

 Jan Lankes, René Reuter, Schwester Jordana, Guido Ellerwald, Anke Petrat, Alexander Kättner und Manfred Lommetz (v.l.) bei der Programm-Präsentation.

Jan Lankes, René Reuter, Schwester Jordana, Guido Ellerwald, Anke Petrat, Alexander Kättner und Manfred Lommetz (v.l.) bei der Programm-Präsentation.

Foto: Norbert Prümen

Schwester Jordana ist bestens vorbereitet. „Ein Abendkleid habe ich ja schon“, sagt die Dominikanerin mit Blick auf das traditionelle Gewand ihres Ordens. Und sie sagt es mit einem Augenzwinkern im Bezug auf den Bundesköniginnentag 2020 in Grefrath. Denn die Leiterin des Bethanien-Kinderdorfes in Waldniel ist die Schirmherrin der Veranstaltung, zu der die St. Antonius-Schützenbruderschaft in einem Jahr tausende Teilnehmer und Besucher erwartet. Zunächst sei sie ob der Anfrage aus Grefrath etwas überrascht gewesen. Nachdem sie sich aber intensiv mit dem Fest und auch mit der Satzung der Grefrather Bruderschaft befasst habe, folgte die Zusage. „Auch die räumliche Nähe hat da sicher eine Rolle gespielt“, sagt die Schwester, die am 23. und 24. Mai 2020 gerne aus Waldniel nach Grefrath kommen wird.

Bei der Auswahl einer Schirmherrin sei den Grefrather Schützen die christliche Prägung der Bruderschaft wichtig gewesen, so Alexander Kättner, der bei der Organisation des Events als Pressesprecher fungiert. „Wir wollen unsere christlichen Werte zeitgemäß vertreten.“ Schwester Jordana, die aus vielen Beiträgen in Radio und Fernsehen (u.a. „Wort zum Sonntag“) bekannt ist, vertrete diese Werte genau auf diese Art und Weise.

Kempen und Viersen
waren auch schon Gastgeber

Alexander Kättner sowie Brudermeister René Reuter und König Guido Ellerwald präsentierten am Montag erste Details zu der Großveranstaltung, die Schützen aus der Region und darüber hinaus in ihren Bann ziehen soll. „Der Bund der Historischen Schützenbruderschaften hat den Tag einst ins Leben gerufen, um den Frauen in den Bruderschaften mehr Wertschätzung entgegenzubringen“, so Guido Ellerwald. Erstmals fand der Bundesköniginnentag 1956 statt. In den Nachbarstädten Viersen (1989) und Kempen (1997) gab es den Tag auch schon.

In Grefrath werden also die Königinnen im Mittelpunkt stehen. Und zwar diejenigen, die in den jeweiligen Schützenvereinen selbst den Vogel abgeschossen haben. Aber vor allem diejenigen, die an der Seite eines Schützenkönigs an der Spitze eines Vereins stehen. „Diese sind immer noch in der Mehrzahl, aber es gibt immer mehr Schützenvereine, in denen Frauen die Königswürde innehaben“, sagt der Grefrather König. In der Niersgemeinde ist das übrigens schon zweimal der Fall gewesen: in Mülhausen (Petra Volgmann) und Oedt (Elisabeth Lehnen).

Zum schon erwähnten Bund der Schützen gehören die Bruderschaften in den Diözesen Aachen, Köln, Paderborn, Essen und Trier. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 3000 Teilnehmern aus diesen Regionen. „Insbesondere bei unseren Freunden in den Bruderschaften aus Kempen, Grefrath und Nettetal hoffen wir auf eine rege Beteiligung“, sagt Ellerwald. 2015 in Weeze seien  es sogar mehr als 5000 Aktive gewesen. „Das war auch das Fest, das uns zur Bewerbung bewogen hat“, sagt Guido Ellerwald. „Es war eine tolle Veranstaltung – und für uns die Inspiration.“

Eisstadion und Freilichtmuseum stehen im Fokus des Festes

In der Bewerbungsphase haben die Antonius-Schützen auf den Slogan „Fest der kurzen Wege“ gesetzt. Denn das Spektakel soll sich auf die Flächen des Freilichtmuseums und des Eisstadions konzentrieren. „Das sind die beiden Grefrather Einrichtungen mit überregionaler Bekanntheit“, so Kättner. Von daher passten diese ideal zum Bundesköniginnentag. Zum Auftakt wird es am Samstag, 23. Mai, einen Großen Zapfenstreich auf dem Museumsareal geben. Im Anschluss folgt der Schützen- und Heimatabend in der Eishalle. Diese wird zur Eventlocation mit Bühne sowie Steh- und Sitzplätzen. „Wir freuen uns sehr, dass wir dabei sind“, so Veranstaltungsleiter Jan Lankes. Am Sonntag, 24. Mai, folgt im Eisstadion ein Festhochamt. Danach gibt es einen Umzug, der sowohl den Ortskern mit Berger Platz und Markt sowie das Gelände des Dorenburgmuseums und das Eissportzentrum einbezieht.

Einen so großen Schützen-
umzug dürfte Grefrath noch nicht gesehen haben. „Er wird wohl zwischen zweieinhalb und drei Stunden dauern“, sagt René Reuter. Für den Umzug und den Heimatabend hoffen die Ausrichter auf eine große Beteiligung seitens der Bevölkerung. „Das soll ein richtig schönes Volksfest werden“, so Reuter. Darauf hofft auch Bürgermeister Manfred Lommetz: „Was das Organisationsteam schon in der Bewerbungsphase auf die Beine gestellt hat, ist einfach klasse. Alles, was Grefrath außerörtlichen Besuch beschert, unterstütze ich ausdrücklich.“

Große Unterstützung bekommen die Antonius-Schützen auch von den anderen vier Vereinen aus Oedt, Mülhausen, Vinkrath und Schlibeck. „Alle wollen an verschiedenen Stellen mit anpacken. Das ist einfach klasse“, so Reuter. Unterm Strich wollen die Schützen für Grefrath eine tolle Veranstaltung auf die Beine stellen. „Das ist für uns ein großer Aufwand“, so Ellerwald. Sowohl finanziell als auch personell. Etwa 25 Mitglieder seien derzeit in verschiedenen Arbeitskreisen mit dem Fest beschäftigt. Finanziell soll sich die Veranstaltung mit dem Verkauf von Eintrittskarten und Festabzeichen tragen. Ellerwald: „Das Ziel ist eine schwarze Null.“

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