Kempen: Fetzige Musik beim Bierchen

Das Kneipenfestival gewinnt an Fahrt– die zweite Auflage war schon besser besucht als die Premiere 2007.

Kempen. Klingende Altstadt mal anders. Am Samstag abend ging das Kneipenfestival "Kempen live" in die zweite Runde. In zwölf Lokalitäten wurde gerockt, was das Zeug hielt. Die ersten Bands legten um 21 Uhr los, andere griffen erst ab 23 Uhr in die Saiten.

"Wir haben uns bemüht, das Ganze etwas zu entzerren", sagte Adam Ruta, vom Organisator Gastro Event. Da die Bands mindestens vier Stunden spielten, konnte der Besucher von 9 Uhr bis 3 Uhr nachts Musik hören - wenn er denn wollte. Und die meisten wollten offensichtlich. Denn auch zu später Stunde waren viele Kneipen noch gut gefüllt.

Doch der Reihe nach. Kurz nach dem Startschuss ging es im Treppchen weder vor noch zurück. "Hier kann man wenigstens nicht umfallen", scherzen zwei Freundinnen in dem Gedränge. Die Coverband Hoi Polli kommt beim Publikum gut an.

Dominik Schmitthausen hatte mit seinen Freunden einen der wenigen Tische ergattert. Die Jungs wussten schon genau, wie der Abend aussehen soll. "Wir starten hier und dann geht es weiter ins NT-News. Und im Kolpinghaus lassen wir den Abend dann ausklingen", erzählt der 21-Jährige.

Das NT-News war genau wie das Treppchen "Wiederholungstäter". Entsprechend begeistert war auch Wirt Theo Nikolaidis. "Es macht riesig Spaß heute Abend. Ich finde sowieso, es gibt zu wenig Events dieser Art in Kempen", so Nikolaidis.

Besonders angenehm: Wer es im NT-News nicht bis zu der Band Night Life im hinteren Teil des Lokals schaffte, der konnte das Geschehen bequem auf diversen Flachbildschirmen verfolgen.

Zum ersten Mal dabei war die Traberklause. "Ich war gespannt was mich erwartet. Doch nun bin ich sehr zufrieden", so Wirtin Inge Röder. In der Gaststätte neben der Heilig-Geist-Kapelle ging es allerdings ruhiger zu. Das Duo Amoque lud bei Akustikgitarre und ruhigem Gesang zu einer Pause vom lauten Treiben ein.

Eine Gelegenheit, die viele Besucher ergriffen. Hier wurde nicht laut gerockt, sondern anerkennend den Fähigkeiten der beiden Musiker gelauscht. "Es ist wichtig, dass die Bands zu den Lokalitäten passen", berichtete auch Organisator Ruta.

Im Kolpinghaus rockten The Candidates im großen Saal auf professioneller Bühne. So brauchte es etwas mehr Zeit, bis der Funke übersprang. Doch Frontman Werner Uhrmacher tat sein Bestes, um die Distanz zu überwinden. Mit seinem Mikro war er im Publikum unterwegs - und animierte so zum Mitsingen und Mitrocken.

Etwas außerhalb lagen die Gaststätten Klingenberg und Stradivari. Doch der etwas weitere Weg lohnte sich. Die Combo Opa kommt! bei Klingenberg bestach durch ihre Spontanität und Spielfreude - schade, dass sich nur wenige Besucher dorthin verirrten.

Ganz anders im Stradivari. Dort war auch weit nach Mitternacht viel los. "Für uns als Musikerkneipe war es klar, dass wir dabei sind", so Werner Kutscher, "und es hat sich gelohnt. Der Abend ist einfach klasse."

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