Gesundheitsamt 168 Corona-Fälle im Kreis Viersen – 333 Kontaktpersonen in Quarantäne

Kempen/Kreis Viersen · Die aktuellsten Zahlen aus dem Kreishaus von Montagmittag: Kempen zählt 21, Willich 33, Tönisvorst 20 und Grefrath 14 Fälle. Anstieg in Niederkrüchten auf 30.

 Atemschutzmasken wurden unter anderem vom Grefrather DRK in Krankenhäusern des Landes verteilt.

Atemschutzmasken wurden unter anderem vom Grefrather DRK in Krankenhäusern des Landes verteilt.

Foto: dpa/Robert Michael

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Kreis Viersen steigt weiter an. „Aktuell gibt es 168 Infizierte – 15 Personen mehr als am Samstagabend“, hieß es am Montag um 15.45 Uhr in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Am Sonntag hatte der Krisenstab keine Zahlen zu Erkrankungen geliefert. „Erfreulich ist, dass weitere positiv getestete Patienten wieder als genesen gelten. Aktuell sind es sieben Patienten.“ In Quarantäne befinden sich aktuell 333 Kontaktpersonen (Stand Montag, 14 Uhr). Die Zahlen der Infizierten – aufgeschlüsselt nach Städten und Gemeinden: Willich 33, Niederkrüchten 30, Viersen 22, Kempen 21, Tönisvorst 20, Nettetal 15, Grefrath 14, Schwalmtal 4, Brüggen 2,  ohne Ortsangabe 7.

Die Lage im betroffenen Seniorenheim in Niederkrüchten ist nach Angaben des Krisenstabs aktuell unverändert. Die Werte der sieben im Heim betroffenen Patienten sind stabil. Zwei Bewohner befinden sich weiterhin zur stationären Versorgung im Krankenhaus. Ein 87-jähriger Bewohner der Einrichtung war am Donnerstag an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der Mann ist das erste und bislang einzige Todesopfer im Kreis Viersen.

Die Testergebnisse aus dem mobilen Corona-Untersuchungszentrum  (CUZ) fließen laut Kreis nach und nach in die Statistik ein. „Diese Fälle werden nicht gesondert erfasst. Wer von seinem Hausarzt eine Überweisung zur Testung im CUZ erhalten hat, wird auch über das Ergebnis von seinem Hausarzt informiert. Dabei kann es aufgrund der Vielzahl von Tests in ganz Deutschland zu Verzögerungen von mehreren Tagen kommen. Die Labore bearbeiten Abstriche von Risikogruppen nicht schneller als die anderer Personen.“ So lauten mehrere Hinweise, die der Krisenstab am Montag veröffentlicht hat.

Die nächsten CUZ-Termine (jeweils von 13 bis 16 Uhr): Dienstag, Viersen, Festhalle, Herrmann-Hülser-Platz 1; Mittwoch, Lobberich, Werner-Jaeger-Sporthalle, An den Sportplätzen 2; Donnerstag,  Willich, Schützenplatz, Bahnstraße; Freitag, Kempen, Schorndorfer Straße.

Niers-Express fährt ab
Mittwoch nur noch stündlich

Auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat die Corona-Krise schon vielerorts Auswirkungen – nun trifft es auch die Linie RE 10 von Kleve nach Düsseldorf bzw. Duisburg, wohin der Zug schon seit Monaten wegen einer Baustelle umgeleitet wird. Die Nordwestbahn (NWB) teilte am Montag mit, dass der Niers-Express ab Mittwoch nur noch stündlich fahren wird. Normalerweise gilt ein Takt von 30 Minuten. In Kempen fährt montags bis freitags der erste Zug um 5.15 Uhr in Richtung Krefeld und Duisburg. Danach geht es im Stundentakt weiter bis abends 23.15 Uhr. Außerdem entfallen die sogenannten Verstärkerzüge in den Hauptverkehrszeiten, heißt es in der Mitteilung der NWB. Der geänderte Fahrplan gilt nach Angaben des Unternehmens vorerst bis Sonntag, 19. April. Weitere Infos im Internet:

Stadt will „Kempen hilft“
wieder aufbauen

Wie schon angedeutet, will die Stadt Kempen das Portal „Kempen hilft“, das in der Flüchtlingskrise initiiert worden war, wieder aktivieren. Man arbeite auf Hochtouren daran, die Plattform für die aktuelle Corona-Krise umzubauen, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. „Kempener Bürger sollen eine ständig aktuelle Informationsquelle haben, um sich unkompliziert über Spendengesuche (Bedarf), ehrenamtliches Engagement und weitere Fragen des Hilfsangebotes in Kempen informieren zu können.“ Aber auch Einzelhandel und Wirtschaft sollen umfänglich alle staatlichen Hilfsangebote abrufen können. Jeder, der sich beteiligen möchte, kann sich per E-Mail melden:

Senioren-Initiative bietet
telefonische Sprechstunden an

Telefonische Unterstützung gibt es weiterhin bei der Kempener Senioren-Initiative (SI). Der Verein teilte mit, dass die telefonische Sprechstunde weiterhin Montag, Dienstag und Mittwoch von 13 bis 16 Uhr stattfindet: 02152/14940. Unter dieser Telefonnummer können auch Einkaufswünsche abgestimmt werden. Ansonsten hat das Coronavirus auch für die SI im Haus Wiesengrund weitreichende Konsequenzen: „Der Willy- Hartmann-Saal bleibt für unbestimmte Zeit geschlossen. Es finden keine Veranstaltungen statt. Der Fahrdienst wird ebenfalls für unbekannte Zeit eingestellt. Alle Kultur- und Erholungsreisen finden vorerst nicht statt.“

Stadt Tönisvorst hebt Parkscheiben-Regelung auf

Die Stadt Tönisvorst hebt die Parkscheibenregelung auf. „Vor dem Hintergrund der Eindämmung des Coronavirus und vermehrter Home-Office-Arbeitsplätze im Stadtgebiet steigt zwangsläufig auch tagsüber der Stellplatzbedarf“, erläutert Bürgermeister Thomas Goßen seine Entscheidung. „Die Regelung gilt ab sofort.“ Am Montag wurden die Schilder zur Parkscheibenregelung „abgeklebt“. „Knöllchen“ wurden laut Stadt bereits am Montag nicht mehr verteilt.

Die Parkscheibenregelung, die nun vorerst aufgehoben ist, gibt es ansonsten am Parkplatz an der Willicher Straße (vorderer Bereich Pastorswall), auf dem Rewe-Parkplatz zwischen Ringstraße und Alter Graben, an Benrader Straße und Hospitalstraße, Am Steinpfad sowie auf dem Markt.

Grefrather DRK hilft bei Verteilung von Schutzmasken

Auf Bitten des NRW-Gesundheitsministeriums haben 67 Kreisverbände des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Nacht zu Montag Atemschutzmasken an Krankenhäuser geliefert. Wie die Gemeinde Grefrath via Facebook mitteilte, waren dabei auch zwei DRK-Helfer aus Grefrath im Einsatz. Die Grefrather haben die Masken ins Viersener Krankenhaus gebracht. Im AKH ist eine eigene Corona-Station entstanden, die nun startklar ist.

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