Wülfrath Ein Leben für den Sport

Wülfrath · Maria und Manfred Kinder haben sich durch den Sport kennengelernt und sind auch heute noch aktiv unterwegs.

 Maria und Manfred Kinder blicken im Gespräch mit der WZ auf 60 glückliche Ehejahre zurück, zusammen sind sie aber schon seit 64 Jahren.

Maria und Manfred Kinder blicken im Gespräch mit der WZ auf 60 glückliche Ehejahre zurück, zusammen sind sie aber schon seit 64 Jahren.

Foto: Tanja Bamme

60 Jahre Eheglück. Auf diese lange Zeit blickt das Ehepaar Maria und Manfred Kinder zurück. Am 21. April dieses Jahres begingen die beiden Wülfrather ihre Diamanthochzeit. Corona-bedingt im kleinen Familienkreis. Wirklich gefehlt hat aber nichts, wie das Paar knapp eine Woche nach dem großen Ereignis verrät. „Es war sehr intim und gemütlich“, so das Jubelpaar, das gemeinsam noch weiter in die eigene Vergangenheit zurückblickt.

Über Umwege nach
Wülfrath gekommen

Kennengelernt haben sich Manfred und Maria Kinder in Lüdenscheid auf dem Sportplatz. Und der Sport sollte auch für die nächsten Jahrzehnte ein gemeinsames Hobby bleiben. Beide waren im Leichtathletikbereich aktiv, Manfred Kinder später sogar sehr erfolgreich. „In Lüdenscheid habe ich eine Ausbildung zum Autoschlosser absolviert und im dortigen Ausbildungsheim gewohnt. Gebürtig stamme ich aus Königsberg“, berichtet Manfred Kinder, der über Umwege mit seiner Familie nach Wülfrath kam. Das war im Jahr 1977. „Zuvor sind wir von Lüdenscheid nach Dortmund und später nach Wuppertal gezogen. Der Kinder wegen haben wir in Wuppertal erst eine kleinere, später eine größere Wohnung bewohnt.“

Nach der Ausbildung schloss Manfred Kinder mit dem Handwerk ab und fing bei der Polizei an. Seine sportliche Leidenschaft konnte er dort in Gänze ausleben, bekam sogar Förderungen. „Sport war damals ein Aushängeschild für die Polizei“, ist sich Manfred Kinder sicher, dessen Steckenpferd stets der 400 Meter-Lauf war. Gemeinsam mit seinen Kameraden nahm er gleich dreimal an Olympischen Spielen teil, erhielt die Silber- und Bronzemedaille.

„Durch den Sport habe ich die Welt bereist“, so Manfred Kinder, der besonders schöne Erinnerungen an die fremden Kulturen in Australien und Japan verbindet. Aber auch in Mexiko hat der Wahl-Wülfrather seinen Sport mit der Geselligkeit verbunden. „Weil es in dem Olympiadorf so unruhig war, habe ich bei einer deutschstämmigen Familie gewohnt, die mich für die Dauer der Spiele aufgenommen hat. Auch später haben wir mit dieser Familie ein freundschaftliches Miteinander gepflegt und uns gegenseitig besucht“, berichtet der einstige Weltklassesportler.

Stets an seiner Seite war seine Frau Maria, die ihm für seine Leidenschaft den Rücken freihielt und gleichzeitig die beiden gemeinsamen Töchter Nadja und Martina erzog. „In seiner aktivsten Sportzeit haben wir die Kinder bekommen“, erinnert sich Maria Kinder, die ihren Mann bei all seinen Reisen und sportlichen Plänen unterstützt hat. Und auch nach Beendigung der aktiven Sportlerzeit war die Leichtathletik nicht aus dem Kalender der Familie gewichen. „Ich war später noch zwölf Jahre als Bundestrainer im Einsatz“, so Manfred Kinder.

Doch nicht nur der Sport hat einen großen Stellenwert im Leben des Ehepaares, am wichtigsten sind ihre Kinder und Enkelkinder. Von letzterem gibt es sogar drei. „Wir haben drei Enkelsöhne, die uns anlässlich unserer Diamantenhochzeit auch besucht haben“, freut sich das Paar, das ihre beiden Töchter samt Familie in der direkten Nachbarschaft wohnen hat.

Und so ist auch die aktuell eher trostlose Corona-Zeit für das Jubelpaar, das neben der familiären Nähe auch einen großen Garten besitzt, noch halbwegs erträglich. „Was wir uns wünschen ist lediglich, dass wir gesund bleiben und in Zukunft vielleicht mal wieder unbeschwert Freunde treffen dürfen“, fasst Maria Kinder ihre liebsten Wünsche zusammen. Und wenn die Zeit es erlaubt, dann wollen die Kinders gerne das Nordkap besuchen. „Gerne mit einem Schiff der Hurtigruten“, ergänzt die Jubilarin, für die Zukunftsträume wichtig sind.

„Wir haben das große Glück, dass wir noch fit und gesund sind. Mein Mann treibt sogar noch immer regelmäßig Sport, spielt Tennis, fährt Rad und geht laufen. Das ist nicht selbstverständlich und dafür sind wir dankbar.“

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