Wülfrath „Corona-Taxi“ für den Nordkreis

Wülfrath. · Das DRK hat das neu angeschaffte Fahrzeug vorgestellt und berichtet, was damit möglich ist.

 Verwaltungsangestellte Heike Faubel, DRK-Wachleiter Thomas Dahmen, Bürgermeister Rainer Ritsche (von links) schauen sich das neu angeschaffte Einsatzfahrzeug an.

Verwaltungsangestellte Heike Faubel, DRK-Wachleiter Thomas Dahmen, Bürgermeister Rainer Ritsche (von links) schauen sich das neu angeschaffte Einsatzfahrzeug an.

Foto: Andreas Reiter

„Wir nennen es Corona-Taxi.“ Mit einem Augenzwinkern stellt der Vorsitzende des DRK, Sebastian Dahms, das sogenannte „DRK-Beprobungsmobil“ vor. Das neu angeschaffte Fahrzeug ist das dritte für den Nordkreis, das die Helfer im Einsatz haben. Der Standort wird das DRK-Einsatzzentrum sein. Mit an Bord sind Schutzausrüstungen – Anzüge, Masken, Handschuhe, Brillen, Schürzen und Hauben – sowie Probenentnahmesets, kleine Notfallausrüstungen und Dokumentationspapiere. „Dieser Einsatz ist nicht ungefährlich für unser ehrenamtliches und hauptamtliches medizinisches Fachpersonal“, betont der DRK-Vorsitzende. Eine weitere „Ausrüstung“ darf bei den Fahrten nicht fehlen: „Für tapfere kleine Patienten haben wir ein Stofftier als Geschenk“, sagt Sebastian Dahms.

Das Einsatzgebiet des Fahrzeuges umfasst die Städte Wülfrath, Velbert, Mettmann und Ratingen. Im Südkreis gibt es ein weiteres mobiles Team.

Der Test ist nicht besonders angenehm aber schnell vorbei

Die Aufträge gibt es morgens oder einen Tag zuvor vom Kreisgesundheitsamt, das eine Pauschale pro Wagen und Personal bezahlt. Für die Getesteten sind die Proben kostenfrei, aber nicht besonders angenehm, wie DRK-Wachleiter Thomas Dahmen erklärt. Das Stäbchen müsse tief in den Rachen eingeführt werden und dasselbe dann auch noch drei Zentimeter tief in die Nasenlöcher. „Dabei kann schon ein Würgereiz entstehen, selten auch Nasenbluten“, erläutert Thomas Dahmen. Der ganze Vorgang dauere aber insgesamt nur ein paar Sekunden. Das sei schon gut zu überstehen. „Die Proben nehmen wir meistens in der Wohnung der Personen ab. Die Proben werden dann zur zentralen Sammelstelle des Kreises Mettmann oder wenn es zu viele sind, nach Düsseldorf gebracht“, ergänzt Sebastian Dahms. Die Ergebnisse der Tests liegen in der Regel innerhalb von 24 bis 36 Stunden vor und können von den betreffenden Personen im Internet aufgerufen werden.

Das Unternehmen Corona-Taxi wurde bereits im August dieses Jahres gestartet und ist an allen sieben Tagen in der Woche im Dauereinsatz. Seit dem Start wurden nach Angaben des DRK mehr als 2000 Proben entnommen. Normalerweise liegt die Kapazität pro Fahrzeug bei 30 Tests, es sind aber auch Reihentestungen, zum Beispiel in Kindertagesstätten und Schulen, möglich. Gestern wurden alleine bei einer Reihentestung in einem Mettmanner Altenheim 350 Proben entnommen.

Der neue Bürgermeister Rainer Ritsche zeigt sich beeindruckt von den ihm berichteten Zahlen und dankt den Frauen und Männern des DRK für ihren Einsatz. „Ich freue mich, dass das DRK dies anbietet. Wir haben mit dem DRK einen leistungsstarken und verlässlichen Partner.“ Wülfrath tue als Stadt das Möglichste, um dieses Ehrenamt zu unterstützen. Mit der Frage „Muss ich mich jetzt testen lassen?“ hat Rainer Ritsche die Lacher auf seiner Seite. Muss er nicht, die Theorie reicht diesmal aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Ein Tortenparadies in der Kalkstadt
Alma Hadzovic hat ihr Tortenbusiness von Düsseldorf nach Wülfrath verlagert und es seit der Eröffnung nicht bereut Ein Tortenparadies in der Kalkstadt
Aus dem Ressort