Monheim „Wir wollen die qualitativen Standards in Kitas sichern“

Interview Die 36-jährige Diplom-Pädagogin Madeleine Wilfert ist seit Juli Kita-Koordinatorin in Monheim.

 Madeleine Wilfert kümmert sich beim SkFM Monheim um die Kindertagesstätten.

Madeleine Wilfert kümmert sich beim SkFM Monheim um die Kindertagesstätten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Frau Wilfert, wieso braucht der SkFM plötzlich jemanden, der die Arbeit der Kindertagesstätten koordiniert? Gibt es da akute Probleme?

Madeleine Wilfert: Die Kindertagesstätten des SkFM sind immens gewachsen. Wir haben eine Kita an der Krummstraße mit drei Gruppen, die Kita St. Johannes im Berliner Viertel mit vier Gruppen und vor allem die große neue Einrichtung Don Bosco, die letztlich neun Gruppen haben soll. Das sind fast 350 Kinder, deren Eltern und 60 pädagogische Fachkräfte.

Um die kümmern Sie sich?

Wilfert: Genau. Wir wollen, dass die qualitativen Standards in allen Kitas gesichert sind, die Konzepte stimmen und die Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Hilfen in der Stadt funktionieren. Dafür bin ich da.

Wie sieht das konkret aus?

Wilfert: Ich führe Gespräche mit Kita-Leitungen, Angestellten und Eltern. Wir schauen ständig, wo gibt es Bedarf, wo brauchen Familien und Kinder Unterstützung. Dann versuchen wir darauf mit unseren Angeboten zu reagieren. Zuvor müssen wir die Bedürfnisse aber ermitteln.

Wann hat eine Kita des SkFM einen guten Standard erreicht?

Wilfert: Wenn der Fachkräfteschlüssel stimmt. In der Regel, wenn je nach Gruppenform zwei Fachkräfte und eine Ergänzungskraft für die Kinder da sind. Vor allem aber, wenn qualifiziertes Personal bei uns arbeitet. Das bedeutet auch, ständig Wissen auffrischen und Fortbildung. Das Konzept sollte aktuell und auf die Mädchen und Jungen und gesellschaftliche Gruppen zugeschnitten sein. Ein Thema ist zum Beispiel die Inklusion.

Was ist Ihre größte ­Aufgabe?

Wilfert: Fachkräfte zu finden. Obwohl wir ständig inserieren und auf Facebook seriös werben, fehlen uns immer noch fünf qualifizierte Erzieherinnen oder Heilerziehungskräfte. In der Don Bosco Kita haben wir jetzt sieben Gruppen eingerichtet. Für die übrigen zwei fehlen uns noch die Mitarbeiter. Es ist wie in allen sozialen Berufen und bei den Lehrern.

Keine leichte Aufgabe.

Wilfert: Aber schön. Ich habe sechs Jahre in der Familienhilfe in Monheim beim SkFM gearbeitet und kenne mich mit den Strukturen in Monheim gut aus. Und es macht Spaß, mit dem SkFM das Geschäftsfeld zu vergrößern.

Was ist ihr größtes Projekt zurzeit?

Wilfert: Die Kita Don Bosco auf die Beine zu stellen. Dass dort alles rund läuft und nicht in der Luft hängt. Das ist ein großes Team, und das Miteinander muss dann gut funktionieren. Wir haben ein schönes neues Gebäude übernommen und müssen es jetzt mit Leben füllen. Mit den Möbeln haben wir begonnen. Da möchte ich dem Team schon einmal für seinen Einsatz danken.

Was ist für die Zukunft geplant?

Wilfert: Wir wollen noch ein Beschwerdemanagement für Eltern einrichten. Und es soll ein Kinderparlament in unseren Kitas geben. Die kleinen Besucher sollten schließlich mit abstimmen, Kritik und Wünsche äußern können. Ansonsten möchte ich auch noch betonen, dass die Kinder auf jeden Fall genug Zeit für freies Spiel haben sollen. Um die Don-Bosco-Kita gibt es ein Riesengelände, das sich dafür bestens eignet.

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