Hilden Brand Im Loch: Alles hat funktioniert

Hilden. · Das Löschwasser musste über längere Strecken herangeschafft werden. Warum war das so, will die Bürgeraktion Hilden in einer Anfrage wissen. Jetzt liegt die Antwort der Stadt vor.

 Am 9. Januar stand der Dachstuhl eines Fachwerkhauses in Vollbrand. Die Feuerwehr konnte löschen.

Am 9. Januar stand der Dachstuhl eines Fachwerkhauses in Vollbrand. Die Feuerwehr konnte löschen.

Foto: Patrick Schüller

Gegen 21.15 Uhr bricht am 9. Januar im ersten Obergeschoss und im Dachstuhl von zwei aneinander liegenden Doppelhaushälften im Bereich Bibelskirch ein Feuer aus. Als die Feuerwehr an der Straße Im Loch eintrifft, schlagen die Flammen bereits aus dem Dachstuhl des Fachwerkhauses. Alleine 72 Retter der Feuerwehr Hilden sind im Einsatz. Die vier Bewohner können sich unverletzt selbst in Sicherheit bringen. Auch die Pferdeställe bleiben verschont. Erst nach zwei Stunden sind die Flammen gelöscht. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehr als 500 000 Euro.

Die Feuerwehr muss das Löschwasser über längere Strecken heranschaffen. Das sei zu Beginn des Einsatzes „die größte Herausforderung“ gewesen, erklärt ein Sprecher.

Das wiederum veranlasst die Bürgeraktion Hilden zu einer Anfrage im Stadtrat. „Warum konnten die Hydranten im unmittelbaren Umfeld des Brandortes nicht genutzt werden?“, fragt Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen und beruft sich auf Beobachtungen von Anwohnern.

In einer Pressemitteilung der BA liest sich das noch ganz anders: Das Feuer im Norden der Stadt werde „ein Nachspiel haben“, heißt es dort mit drohendem Unterton. Damit wird – rein sprachlich – suggeriert, dass bei dem Feuerwehreinsatz doch wohl nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein könne.

Das war aber der Fall, antwortet jetzt die Stadtverwaltung, abgezeichnet wie üblich in solchen Fällen von Bürgermeisterin Birgit Alkenings. Verfasst hat die ausführliche Antwort der Leiter der Feuerwehr, Hans-Peter Kremer. Ein Hydrant ganz in der Nähe der Brandstelle (vor dem Stichweg) sei funktionstüchtig gewesen und auch von der Feuerwehr genutzt worden. Die Wehr habe die maximale Menge an Wasser entnommen. Das habe den Effekt gehabt, dass die nachfolgenden Hydranten kaum noch Löschwasser zur Verfügung stellen konnten.

Gesetzliche Vorgabe sei bei dem Einsatz eingehalten worden

Wie kann das sein? Die Straße Im Loch liege am Stadtrand, sei ein „Randgebiet mit Einzelgehöften“. Dort sehen die technischen Regeln für die Löschwasserversorgung innerhalb eines Umkreises von 300 Metern einen Löschwasserbedarf vor von 48 Kubikmetern pro Stunde (800 Liter/Minute). Diese gesetzliche Vorgabe sei eingehalten worden. Im Loch verläuft keine Ringleitung, sondern eine Stichleitung/Abzweig (dort wird der Hydrant nur von einer Seite mit Wasser versorgt).

Weil der Dachstuhl brannte, sei sehr schnell der Wasserwerfer der Drehleiter mit eingesetzt worden, erklärt der Feuerwehr-Chef. Dieser Wasserwerfer hat in der kleinsten Stufe einen Löschwasserbedarf von 800 Litern pro Minute (48 Kubikmeter pro Stunde). Dazu wurden zwei Strahlrohre mit einem Bedarf von jeweils 100 Litern die Minute eingesetzt. Dafür reichte – wie erläutert – die Löschwasserversorgung über Hydranten vor Ort nicht aus. Das könne überall vorkommen, betont Kremer. Deshalb verfüge die Feuerwehr Hilden über ein Fahrzeug (Gerätewagen Logistik 2), das mit 2000 Meter Schlauch sowie Druckerhöhungspumpen ausgestattet sei.

Damit werde Löschwasser von anderen Leitungen zur Einsatzstelle gefördert. Bis so eine Leitung installiert sei, könne für Außenstehenden schon mal wie eine kleinen „Ewigkeit“ vergehen. Für die Feuerwehr sei dieser Zustand „bei größeren Einsätzen in der Erstphase völlig normal und somit in der Planung enthalten“, betont der Leiter der Hildener Feuerwehr: „Aus diesem Grunde kann ich (....) sagen, dass die Löschwasserversorgung in der Straße Im Loch für die Feuerwehr kein Problem darstellt.“

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