Hilden/Haan Es darf wieder gespielt werden

Hilden/Haan. · Acht lange Wochen dauerte die Zwangspause von Fitness-Anbietern und Sportvereinen. Ab Montag dürfen sie wieder öffnen. „Wir sind mega-glücklich“, sagt Stefan Spillner, Leiter der Sportmühle Hilden. Spielplätze seit Donnerstag wieder in Betrieb.

 Dennis Hiltmann und sein Sohn Malte (3) genießen die Wiedereröffnung auf dem Waldspielplatz.

Dennis Hiltmann und sein Sohn Malte (3) genießen die Wiedereröffnung auf dem Waldspielplatz.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Malte ist glücklich. Mit Papa Dennis Hiltmann sitzt er auf der Rutsche des Waldspielplatzes im Hildener Stadtpark und jauchzt, als es bergab geht. „Er hat sich tierisch auf den Tag gefreut“, erklärt der Vater des Dreijährigen. Seit Donnerstag sind die Spielplätze in Hilden und Haan wieder geöffnet. Malte und sein Papa nutzen das intensiv aus und bleiben drei Stunden im Hildener Stadtpark.

„Heute Morgen hatte er glänzende Augen, als wir über den Spielplatzbesuch gesprochen haben“, sagt Dennis Hiltmann. Er betreut sein Kind seit sechs Wochen. Hiltmann ist in Kurzarbeit, 100 Prozent. „Malte hat der Kontakt zu anderen Kindern gefehlt“, sagt sein Vater. Das Einzelkind hatte in den vergangenen Wochen nur seine Eltern zum Spielen. Die haben sich jedoch alle Mühe gegeben, ihr Kind zu unterhalten. „Ich habe ihm sogar eine Rutsche aus Holz für sein Kinderzimmer gebaut“, sagt Dennis Hiltmann.

„Aber Erwachsene können nicht mehr kindlich spielen.“ Was sie allerdings können: Sich ans Kontaktverbot halten. „Auf den Spielplätzen habe ich damit keine Probleme gehabt“, erklärt Dennis Hiltmann. Man habe sich zwar unterhalten, dabei aber Abstand gehalten.

Die Spielplatzöffnungen am Donnerstag sind ein Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität. Ein weiterer folgt kommende Woche, wenn Sportvereine und Fitnessstudios ihre Arbeit unter Auflagen wieder aufnehmen können. Mit 3600 Mitgliedern ist die Hildener Allgemeine Turnerschaft der größte Sportverein der Stadt. „Wir sind etwas überrascht, wie schnell die Lockerung kam, nehmen es aber positiv“, sagt Matthias Patock, Vorstand PR/Marketing. Wenn der Erlass der Landesregierung vorliege, gelte es mit dem städtischen Sportbüro zu klären, welche Sporthallen für welche Sportarten ab wann zur Verfügung stehen. Der Verein habe in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet und Rücklagen gebildet. „Ich glaube, wir werden die Corona-Krise finanziell überstehen“, ist Patock optimistisch.

Fitnessstudio des Vereins
soll am 14. Mai wieder öffnen

Der Verein betreibt auch ein Fitnessstudio, das HAT fit. Es soll am 14. Mai wieder öffnen. „Wir haben die Zwangspause für eine vorgezogene Renovierung genutzt“, erklärt Vorstand Matthias Patock: „Wir haben die Duschen saniert, gestrichen und die Böden abgeschliffen. Eigentlich sollten die Arbeiten noch eine Woche länger dauern. Aber wir kriegen das hin.“ Nur wenige MItglieder hätten gekündigt. Beiträge müssten erstattet werden: „Das ist aber kein Problem.“

Ab 11. Mai ist die Sportmühle Hilden wieder geöffnet. „Wir sind mega-glücklich“, sagt Leiter Stefan Spillner. Ein Großteil der 46 Vollzeitkräfte war in Kurzarbeit. „Wir haben keine Beiträge unserer Kunden eingezogen. Finanziell war das ein Desaster, aber der richtige Weg. Wir können uns jetzt mit dem beschäftigen, was kommt, und nicht mit dem, was war.“ Viele Kunden hätten der Sportmühle in dieser schwierigen Zeit die Treue gehalten und nicht gekündigt. Dafür sind Stefan Spillner und sein Team wirklich dankbar.

Das intensive Kurstraining werde wohl zunächst mit einer begrenzten Teilnehmerzahl starten. Ob und wann Kinderbetreuung angeboten werden könne, sei noch offen. Sauna werde wohl erst Ende Mai wieder möglich sein.

Das Restaurant Delphi direkt am Haaner Ortseingang (Düsseldorfer Straße 133) bietet momentan einen Liefer- und Abholservice an, ab Dienstag begrüßen Georgios Broussiaki und sein Team aber auch wieder Gäste. Montag ist Ruhetag. „Normalerweise passen 100 Menschen bei uns ins Restaurant“, sagt er. Durch die Corona-Auflagen werden wohl nur noch höchstens 50 kommen dürfen.

Broussiaki freut sich trotzdem, endlich wieder Leben in seiner Gaststätte zu haben. Ob es sich mit den Einschränkungen am Ende für ihn lohnt? „Das wissen wir noch nicht. Wir wollen es jetzt erst einmal testen“, sagt er.

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