Herbstfest Verregnetes Fest in Uerdingen

Uerdingen · Modenschau und Livemusik fielen aus und werden aufs Weinfest verschoben. Deutlich weniger Besucher kamen.

 Die achtjährige Nadine Funke hat einen Kürbis bemalt. Der Stand war sehr beliebt beim Herbstmarkt.

Die achtjährige Nadine Funke hat einen Kürbis bemalt. Der Stand war sehr beliebt beim Herbstmarkt.

Foto: Mark Mocnik

Der Wind blies den Regen teils heftig unter die Zelte auf dem Markt in Uerdingen, drohte Gläser von der Theke zu fegen. Für das Herbstfest des Kaufmannsbundes am Sonntagnachmittag waren das keine guten Voraussetzungen. Die Helfer waren schon am Vormittag, nach dem Aufbau und lange vor dem offiziellen Start, völlig durchnässt. Manche Händler hatten mit ihren Ständen ganz abgesagt, Modenschau und Livemusik fielen aus Sicherheitsgründen aus. Doch viele Kaufleute aus dem Stadtteil, die sich traditionell bei dem Termin mit einbringen, kamen und hielten bis zum Ende durch. Auch viele Uerdinger ließen sich von dem Wetter nicht abschrecken. Es war allerdings deutlich weniger los als sonst.

Eine beliebte Aktion war das
Bemalen von Kürbissen

Sobald der Regen aussetzte, tummelten sich ein paar Besucher auf dem Platz, spazierten durch die Einkaufsstraße und durch die Läden. Sie wollten sich den Tag nicht verderben lassen. „Ich war letztes Jahr schon da und das hat mir Spaß gemacht“, erzählte der 9-jährige Paul. Für ihn musste es gleich als erste Aktion zum Kürbismalen gehen. Bei dem Stand war auch immer wieder etwas los, die Mitarbeiter hatten fast durchgängig zu tun. Hauptsächlich mit weißen Filzstiften zauberte Paul lustig grinsende Gesichter auf seinen Hokkaido.

 „Das ist doch klar, dass wir kommen“, sagte seine Mutter Anne Molls. Wenn in dem Stadtteil was los ist, sei sie da. „Ich fühle mich in Uerdingen zu Hause und das Fest ist toll. Leckeres Essen, die ein oder andere Aktion, viele engagierte Leute – das macht nicht nur Spaß, das muss man unterstützen.“

Die Uerdinger Händler sahen das ähnlich. Für Ulrich Kreutz von Blumen Löwenzahn war klar, dass er bis zum Ende durchhält. Er verkaufte Herbstdekoration: Kränze, Schalen, Gestecke. Einen Ansturm an Kunden hatte er an dem Tag nicht, aber für ihn war das Fest dennoch in Ordnung. „Es wird schneller dunkel, die Leute bekommen Lust, zu dekorieren und kommen dann auch bei mir vorbei“, sagte er. Vor allem, sobald der Regen mal eine Pause einlegte.

Dann hörte man es auch Scheppern beim Dosenwerfen der DLRG und Bimmeln beim kleinen Kinderkarussell, auch bei der neuen Jugendorganisation „Mach doch“ standen interessierte Besucher. Familie Stevens nutzte die Regenpause, machte sich mit Baby Ronja auf zum Fest und in die Einkaufsstraße. „Das ist doch gleich ein Ausflug, wir müssen nicht erst weit weg fahren und kommen raus an die frische Luft“, sagte Julia Stevens. Zudem gehöre das für sie als Uerdinger dazu, bei Veranstaltungen dabei zu sein – egal, wie scheußlich es draußen ist.

Uwe Rutkowski, Vorsitzender des Kaufmannsbundes, war überrascht und froh über so viel Treue. „Wir haben schon befürchtet, nur mit zehn Besuchern hier zu stehen“, sagte er. Für die Liebhaber der Modenschau und der Livemusik hatte er sogar noch gute Nachrichten: Die Aktionen fallen nicht komplett aus, sondern sie werden einfach beim neu ins Leben gerufenen Weinfest im Oktober nachgeholt.

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