Kinderbetreuung Kita Appellweg soll Januar an den Start gehen

Kliedbruch/Inrath. · Stadt reagiert auf die Sorgen der Anwohner und will sechs Kurzzeitplätze vor der Kita und 18 an der Kampfbahn bereit stellen.

 Voraussichtlich Ende November soll die Bauabnahme für die Kita am Appellweg erfolgen und im Januar ihren Betrieb aufnehmen.

Voraussichtlich Ende November soll die Bauabnahme für die Kita am Appellweg erfolgen und im Januar ihren Betrieb aufnehmen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Bau der Kita am Appellweg geht nun zügig voran. Der Innenausbau ist fast abgeschlossen. „Ursprünglich war geplant, dass wir in diesem Sommer den Betrieb aufnehmen“, sagt Dietmar Siegert vom Kinderschutzbund. Der hatte sich im Dezember 2018 an dem von der Stadt ausgeschriebenen Interessensbekundungsverfahren beteiligt und nach Vorlage seiner Konzeption den Zuschlag als neuer Träger bekommen. Doch der Baubeginn hatte sich zunächst wegen der europaweiten Ausschreibung und unzureichender Anbieter hinausgezögert. Die Stadt musste erneut ausschreiben. „Die Bauendnahme ist jetzt voraussichtlich für Ende November geplant, unser Team steht; ab Januar könnten wir mit der Eingewöhnung der ersten Kinder beginnen“, erklärt Siegert. 

Neubau für sechs Gruppen
kostet 6,45 Millionen Euro

Die Stadt baut auf der städtischen Fläche für 6,45 Millionen Euro dort eine sechsgruppige Einrichtung. Eine solche Größe erfordert eine gewisse Fläche, um die Betriebserlaubnis zu erhalten. Rund 4600 Quadratmeter misst das Grundstück, 1235 davon sind schon bebaut. Auf dem restlichen Grundstück entstehen drei Baukörper, die so angeordnet sind, dass sich zwei Innenhöfe ergeben. Die Spielfläche ist wegen der umliegenden Wohnbebauung bewusst in Richtung des Aschenplatzes ausgerichtet. 100 Kinder könnten in der neuen Einrichtung betreut werden. „Weil wir dort aber auch zehn Kinder mit Behinderungen betreuen wollen, ist die Platzzahl auf 90 gesenkt“, sagt Siegert. Somit wäre eine bessere Betreuung möglich.

Mit den Kindertageseinrichtungen Pfiffikus und Dreikäsehoch ist der Kinderschutzbund schon im Nordbezirk vertreten. „Die Eltern rennen uns für die neue Einrichtung schon die Türen ein“, sagt Siegert. Es gebe eine sehr hohe Nachfrage, insbesondere für die U3-Plätze. Die neue Kindertagesstätte am Appellweg, die den Namen Bunte Strolche tragen wird, bietet 35- und 45-Stunden-Betreuung in der Woche an. „Die meisten Eltern wünschen sich eine höhere Stundenzahl, weil sie als Berufstätige mit 35 Stunden nicht auskommen“, erklärt Siegert.

Zeitgleich mit dem Appellweg werden in Krefeld nach dem Modulsystem Kitas an der Randstraße und an der Cäcilienstraße gebaut. Gegen einen weiteren möglichen Standort am Weideröschenweg sammeln die Anwohner Unterschriften. Der Druck bei der Stadt ist groß. „In Krefeld fehlen derzeit zwischen 1600 und 1700 Kitaplätze“, rechnert Siegert vor.

Kinder werden zwischen 7.30 und 9 Uhr von Eltern gebracht

Auch am Appellweg hatte es schon im Vorfeld der Baumaßnahme vonseiten der Anwohner Bedenken gegeben. Sie bezweifeln den Bedarf an Kitaplätzen im direkten Umkreis, fürchten auf der schmalen Straßen wegen des Bring- und Abholverkehrs Sicherheits- und Parkprobleme. „Anders als bei einer Schule, wo alle Kinder zu selben Zeit kommen, gibt es in unserer Kita verschiedene Zeitfenster“, erklärt Siegert. Die ersten würden zur Öffnung um 7.30 Uhr gebracht; andere um 8 Uhr. Bis neun Uhr würden die Kinder eintrudeln. Manche der Eltern kämen mit dem Rad, andere mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Bus. Vorrangig würden auch Eltern berücksichtigt, die schon ein Kind in der Kita hätten. „Wir sollten erst einmal abwarten, wie sich die Situation entwickelt“, sagt Siegert, der bislang nur aus der Zeitung von der Sorge und den Ängsten der Anwohner gehört hat. Mit ihnen persönlich habe bislang niemand gesprochen. 

Die Stadt hat dennoch reagiert und auf die Bedenken der Anwohner und des Bürgervereins reagiert. In der Sitzung der Bezirksvertretung Nord im März hatte ein Mitarbeiter der Stadt- und Verkehrsplanung eine Lösung der Parkplatzsituation vorgestellt. Auf dem Gelände der Kindertagesstätte sollen 14 Parkplätze entstehen, welche zunächst den Erzieherinnen vorbehalten sind.

Vor dem Gebäude der Kindertagesstätte sollen zirka sechs Kurzzeitparkplätze markiert werden. Die Tempo 30-Zone werde beibehalten, und die Eltern sollen durch die Kindertagesstätte die Mitteilung erhalten, die Parkplätze an der HubertHouben-Kampfbahn (etwa 18 Stellplätze) zu nutzen. Nach Eröffnung soll die Parkplatzsituation überprüft werden. Die Bezirksvertreter hatten dem Vorschlag einstimmig zugestimmt.

Auch an der Architektur des Gebäudes war Kritik laut geworden. Siegert betont, dass die Kita die Bedürfnisse, Ansprüche und Vorgaben des Landschaftsverbandes für eine pädagogisch sehr interessante Einrichtung erfülle. Hier würden Kinder vom ersten Lebensjahr an bis zur Einschulung betreut.

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