Süd Nach zweieinhalb Jahren werden die Bordsteine im Südbezirk abgesenkt

Süd · Inge Model hat Unterschriften gesammelt. Jetzt freut sie sich, dass seit Anfang April Straßen im Südbezirk mit dem Rollstuhl passierbar sind.

 Bordstein-Absenkungen im Südbezirk, auf dem Bild ist die Virchowstraße Ecke Kölner Straße zu sehen.

Bordstein-Absenkungen im Südbezirk, auf dem Bild ist die Virchowstraße Ecke Kölner Straße zu sehen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Lange hat sie darum gekämpft – jetzt kann sich Inge Model freuen: Die von ihr schon am 22. August 2017 beantragten Bordsteinabsenkungen für die Kochstraße, Melanchthonstraße und Virchowstraße sind endlich Wirklichkeit geworden. „Nicht zu begreifen, dass das zweidreiviertel Jahre dauern musste“, sagt die 86-Jährige.

Schon im vergangenen Herbst hatte sie einen ersten Fortschritt für ihren langen Kampf gesehen. Nachdem die von ihr beantragte Barrierefreiheit von Politik und Verwaltung beschlossen worden war, wurde die Absenkung an der Melanchthonstraße gleich umgesetzt. Doch danach hieß es von Seiten der Stadt: Für die Kochstraße und die Virchowstraße haben wir derzeit kein Geld.

Anfang April sei dann plötzlich alles ganz schnell gegangen, so Model: Innerhalb von drei Tagen hätten sich Mitarbeiter des Kommunalbetriebs um die Absenkungen gekümmert. Vor Ostern konnten die Arbeiten weitgehend abgeschlossen werden.

Ohne Druck sei das freilich nicht geschehen. „Ich musste denen schwer auf die Füße treten und mit einer Demo für Barrierefreiheit drohen“, berichtete die kämpferische Seniorin. Bereits 2018 hatte sie rund 300 Unterschriften zur Erreichung ihres Ziels gesammelt und an die Stadt geschickt.

Auslösers ihres Eifers: Die Bordsteine an den genannten Straßen waren bislang sehr hoch und stellten für Rollstuhlfahrer, Senioren mit Rollator oder Mütter mit Kinderwagen, die sich auf der Kölner Straße in Richtung Innenstadt bewegen, eine kaum zu bewältigende Barriere dar. Auch Inge Model selbst war als Rollstuhlfahrerin davon betroffen. „Für Menschen im Rollstuhl werden Bagatellen zur Katastrophe“, sagte sie schon im Vorjahr gegenüber unserer Zeitung.

Ihr Engagement geht weiter über die genannten Bordsteinabsenkungen hinaus. So macht sie als „Mülldetektivin“ den Kommunalbetrieb Krefeld regelmäßig auf Stellen aufmerksam, an denen es besonders schlimm aussieht. Aktuell sieht sie für den Eingangsbereich eines Gebäudes an der Saumstraße großen Handlungsbedarf. Per Smartphone fotografiert sie die wilden Müllkippen im Bezirk und schickt das Bild dann gleich an den Krefelder Mängelmelder „Maak et“.

Erfolgreich kämpfte Inge Model vor zwei Jahren auch für eine Gehweg-Reparatur an der Thywissenstraße. Sie hatte sich dort an den kaputten Gehwegplatten ihren Elektrorollstuhl kaputt gefahren. Die Platten wurden repariert. Unterstützung kam damals auch von Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke, die der energischen alten Dame dankbar für so viel Einsatz ist.

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