Corona-Krise Tennis-Kreisvorsitzender bittet die Fraktionen der Stadt Krefeld um Hilfe

Krefeld · Horst Giesen berichtet, dass sich 14 Vereine an ihn gewendet haben, weil sie finanzielle Sorgen haben. Er hat drei Vorschläge ans Rathaus geschickt.

 Horst Giesen (hier mit Ehefrau Monika) schlägt einen Pachtverzicht der Stadt, Zuschüsse für die Herrichtung der Plätze und die Rückerstattung der Grundsteuer vor.

Horst Giesen (hier mit Ehefrau Monika) schlägt einen Pachtverzicht der Stadt, Zuschüsse für die Herrichtung der Plätze und die Rückerstattung der Grundsteuer vor.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Eigentlich freuen sich die Tennisakteure im April schon auf den normalerweise Anfang Mai liegenden Saisonstart. Doch die Corona-Krise hat auch die Tenniswelt fest im Griff. Ein Fünkchen Hoffnung gab es aber in den vergangenen Tagen durch Meldungen aus anderen Bundesländern. Schleswig-Holstein will die Tennisplätze am 4. Mai eröffnen und Mecklenburg-Vorpommern hat die Saison sogar schon am 20. April eingeläutet. In Nordrhein-Westfalen hoffen die Tennisspieler nun auf ein ähnliches Zeichen von der Landesregierung, um ihren Sport bald auszuüben.

Finanziell sind die Vereine aber schon jetzt in eine arge Bredouille geraten. Aus diesem Grund hat der Fachschaftsleiter für Tennis im Stadtsportbund Krefeld, Horst Giesen, der zugleich Vorsitzender des Tenniskreises Krefeld sowie Club-Boss des Crefelder TC ist, die hiesigen Krefelder Fraktionen im Stadtrat angeschrieben und um finanzielle Hilfe durch die Stadt Krefeld gebeten. In diesem Schreiben weist Giesen auf die derzeitigen Nöte der Tennisvereine hin. Insgesamt 14 Krefelder Tennisvereine, darunter der TC Traar, Oppumer TC, BR Uerdingen, Crefelder TC sowie die drei im Krefelder Stadtwald beheimateten Vereine Crefelder HTC, BW Krefeld sowie TV 03 SG Krefeld, hatten sich in den vergangenen Wochen mit einem Hilferuf an Giesen gewandt, weil laufende Kosten und Einnahmen nicht mehr im Gleichgewicht stehen.

Der Fachschaftsvorsitzende weist darauf hin, dass den Vereinen bereits erhebliche Kosten durch die Herrichtung der Plätze (Kosten je Platz rund 1000 Euro) entstanden sind. Hinzu kommen die laufenden Kosten für die Pflege der Plätze und der Grünflächen durch Platzwarte, auch wenn keine Nutzung erlaubt ist. „Obwohl nicht gespielt werden kann, müssen die Pacht, die Grundsteuer und Grundgebühren für die Energie weiterbezahlt werden“, sagt Giesen.

Darüber hinaus haben die Tennisvereine verringerte Beitragseinnahmen, da einige der Mitglieder um Reduzierung oder Aussetzung der Beitragszahlung gebeten haben bzw. Bankeinzüge zurückgegangen sind. Giesen: „Die Begründungen liegen unter anderem in Lohneinbußen durch Kurzarbeit, den Verlust des Minijobs oder Schließung der Geschäfte bei Selbstständigen.“ Auch die übliche Gewinnung von neuen Mitgliedern ist nicht möglich, und deshalb gehen mögliche Beitragseinnahmen verloren.

Giesen hat deshalb einen kleinen Maßnahmenkatalog vorgelegt und bittet die Fraktionen um einen Beschluss für das laufende Jahr: 1. Die Stadt verzichtet 2020 auf die Pachtzahlung, 2. der Zuschuss für die Herrichtung der Tennisplätze wird in diesem Jahr von 94,50 Euro auf 200,00 Euro erhöht und 3. die Rückerstattung der Grundsteuer. Die Tennisvereine erwarten eine Unterstützung der Stadt, um eine Entlastung bei den Kosten zu erreichen. „Ohne diese Unterstützung werden die Vereine keine Haushaltsdeckung belegen können. Um Schulden zu verhindern, müsste die Förderung der Kinder und Jugendlichen erheblich reduziert oder die Belastung der Eltern erhöht werden. Auch wären notwendige Reparaturen und Investitionen nicht mehr im notwendigen Umfang möglich“, erläutert Giesen.

Darüber hinaus hoffen die Vereine dringend darauf, dass die Saison im Juni beginnen kann. Derzeit plant der Tennisverband Niederrhein den Saisonstart für Dienstag, 9. Juni. Es stehen aber auch die großen Traditionsturniere in Krefeld auf der Kippe. Somit ist es sehr fraglich, ob die 30. Krefeld Open für Seniorinnen und Senioren aus der DTB Senior-Cup Master-Serie beim Crefelder TC vom Sonntag, 12., bis Sonntag, 19.  Juli, ausgetragen werden. Dieses Event wird von Horst Giesen und seiner Frau Monika federführend organisiert. „Offen ist, ob die Nationalen Deutschen Meisterschaften in Bad Neuenahr ab Dienstag, 21. Juli, stattfinden. Davon hängt auch ab, ob unser Jubiläumsturnier stattfinden kann“, sagt Giesen. Nach Mitteilung des Oppumer TC sollen dort der Silbud-Cup (22. bis 26. Juli), der Kia-Cup (1. bis 8. August) und der Borgi-Cup (14. bis 16. August) nach derzeitigem Stand stattfinden. Das älteste Krefelder Tennisturnier veranstaltet jährlich der TC BR Uerdingen und ist für 26. bis 28. Juni geplant. „Momentan steht dieser Termin noch und würde trotz der Verlegung der Medenspiele passen. Es gibt aber auch Überlegungen, das Turnier zu verlegen und die Veranstaltung in einer insgesamt abgespeckten Version stattfinden zu lassen“, sagt Marc Schürmann, Vorsitzender des TC BR Uerdingen.

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