Ausstellung: Unikate in Hausgrün stehen zum Verkauf

Herbert Hamak erstellt Edition für die Kunstmuseen. Der Katalog ist erschienen.

Krefeld. Den riesigen Rahmen im Garten von Haus Lange zu übersehen, ist fast unmöglich. Je nach Blickwinkel entreißt er der Landschaft einen stets anderen Ausschnitt, die rote Farbe zieht den Blick magisch an. Genau diese Dominanz, die das Werk von Herbert Hamak ausstrahlt, wird ihm zum Verhängnis.

"Es wäre für kommende Ausstellungen ein zu beherrschender Pol", sagt Museumsdirektor Martin Hentschel. "Es fällt zu stark ins Auge." Deshalb wird die auffällige Skulptur mit dem Ende der Hamak-Ausstellung am 24. Mai verschwinden - und eventuell im Garten eines Krefelder Sammlers landen, wie Hentschel gestern andeutete.

Das Museum selbst hat dank des Freundeskreises und Sponsoren aus der Wirtschaft eine andere Arbeit Hamaks erstanden: jenen grünlichen Rahmen aus dem Eingangsraum der Ausstellung. Auch zwei Arbeiten von Alan Uglow, die derzeit in Haus Esters zu sehen sind, wurden angekauft. In allen Fällen dürfte der Preis fünfstellig gewesen sein.

Zur eindrucksvollen Hamak-Schau ist gestern ein Katalog erschienen, in dem alle Kunstwerke farbig abgebildet sind, teils in reizvollen Details. Die schönste Aufnahme zeigt den Rahmen im Garten bei Schnee: Sein Rot und das Weiß der Landschaft bilden einen wunderbaren Kontrast.

Hamak hat zudem in seiner einmaligen Technik der Vermischung von Polyester, Wachs und Farbpigmenten eine Edition gestaltet. Die zehn durchnummerierten Unikate werden zum Preis von je 1800 Euro zugunsten der Kunstmuseen verkauft. "In Galerien müsste man das Doppelte bezahlen", sagt Hentschel. Das grünliche Pigment dafür hat Hamak bei der Auflösung eines alten Malerladens gekauft: "Die Bezeichnung war ’hausgrün’ - was das auch heißt", so der Künstler.

Katalog Herbert Hamak, Verlag Kerber Art, 110 Seiten, 20 Euro in den Kunstmuseen. Führung durch die Ausstellung am Sonntag, 11.30 Uhr, Museum Haus Lange, Wilhelmshofallee.

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