Wohin steuert das Theater?
In der Belegschaft rumort es. Viele haben Angst vor der anstehenden Umwandlung in eine gemeinnützige GmbH.
Krefeld. Es ist fast schon Routine: Die Kulturdezernenten berichten, die Politiker nicken, niemand hat Fragen. Die Harmonie ist verdächtig - vor allem, weil dieses Theaterkuratorium eigentlich so gern streitet, zur Not auch über Kleinigkeiten.
Doch in der existenziellen Frage der Umwandlung der Bühnen in eine gemeinnützige GmbH bleibt es auffällig ruhig: Ohne Nebengeräusche soll die Sache bis zum 1. September über die Bühne gehen.
Ganz anders sieht es in der Belegschaft aus: Unter den 500 Mitarbeitern herrscht zunehmend Unruhe, Verunsicherung, teilweise Angst vor Lohnkürzungen oder Jobabbau.
Ein Spiegel dieser Stimmung ist die anstehende Betriebsratswahl, bei der erstmals die Liste "Der offene Vorhang" antritt. Deren äußerst kritische Haltung zu den Umwandlungsplänen findet im Internet immerhin schon 70 namentliche Unterstützer aus der Belegschaft.
"Man sollte die Pläne in Ruhe hinterfragen, statt sie hoppla-hopp durchzuhauen", sagen zwei Vertreter der Liste, die aus Angst vor beruflichen Nachteilen ungenannt bleiben möchten. Die Argumente für die gGmbH-Gründung - vor allem die angeblichen steuerlichen Vorteile - halten sie für vorgeschoben: "Der jetzige Betriebsrat glaubt das ungeprüft. Die lassen sich einfach nur mittreiben."