Forschergeist Studenten freuen sich über Chemie-Förderpreis

Krefeld · Mit neuartigen Methoden haben Lynn Jagomast und Taner Poplata die Unternehmerschaft überzeugt.

 Kirsten Wittke-Lemm (l.) und Ralf Schwartz (r.) von der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein überreichten die Urkunden an Lynn Jagomast und Taner Poplata. Erster Gratulant war Dekan Martin Jäger (M.).

Kirsten Wittke-Lemm (l.) und Ralf Schwartz (r.) von der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein überreichten die Urkunden an Lynn Jagomast und Taner Poplata. Erster Gratulant war Dekan Martin Jäger (M.).

Foto: Axel Küppers

Lynn Jagomast und Taner Poplata haben den Chemie-Förderpreis 2019 der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein erhalten. Der Vorsitzende des Verbandes, Ralf Schwartz, und Geschäftsführerin Kirsten Wittke-Lemm überreichten den Studierenden die Urkunden. „Chemie hat Zukunft – Chemie braucht Nachwuchs wie Sie“, mit diesen Worten gratulierte Schwartz den beiden im Chemie-Hörsaal der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Das teilte die Unternehmerschaft mit. Bei dem Preis, der mit jeweils 750 Euro dotiert und seit 20 Jahren vergeben werde, gehe es der Jury „um die Praxisorientierung“ der eingereichten Arbeiten. „Wir wollen herausstellen, was Chemie bewerkstelligen kann“, so Schwartz.

Der Praxisbezug
der Arbeiten ist entscheidend

Den Praxisbezug haben die beiden Preisträger mit ihren Bachelorarbeiten laut Unternehmerschaft unter Beweis gestellt: Die 22-jährige Lynn Jagomast, die im Zuge ihres Dualen Studiums über Evonik seit 2015 in Krefeld Chemie studiert, habe eine spezielle Methode entwickelt. Diese beinhalte, dass das Abwasser der Kläranlage im Chemiepark Marl über Analyseverfahren überwacht wird. „Vorher gingen Proben an externe Institute. Bis Ergebnisse vorlagen, verging viel Zeit. Die Analyse vor Ort ist genauer und auch kostengünstiger“, wird die Marlerin in der Mitteilung zitiert. Ihre Arbeit habe sie im Hörsaal vor Dozenten, Studierenden sowie Schülern von weiterführenden Schulen aus Krefeld vorgestellt. Die Evonik-Stipendiatin, die an der Hochschule Niederrhein ihr Masterstudium begonnen hat, denke über eine Promotion in Krefeld nach.

Ganz anders sei der Forschungsansatz von Taner Poplata, dem zweiten Preisträger. Der 24-Jährige habe auf photochemischem Gebiet mittels LED-Technik die Aushärtung von Beschichtungssystemen mit hohen Schichtdicken untersucht. Anwendung finde diese Methode unter anderem in der Dentalmedizin, zum Beispiel bei Zahnfüllungen. Der gebürtige Offenbacher, der in Krefeld im siebten Semester ist und jetzt das erste Master-Semester belege, habe sich auf die LED-Technologien konzentriert, weil eine konventionelle Technik mit „Quecksilberdampfstrahler“ wegen hoher Umweltbelastung auf der „roten Liste“ stehe. „LEDs sind wertvolle Strahlungsquellen für UV-Härtung und eine energieeffiziente Alternative“, so Taner Poplata, der laut Mitteilung aus einer Chemikerfamilie kommt und die Promotion fest im Blick hat.

„Sie sehen, der Forscherhimmel ist bei uns nach oben offen“, wird Jurymitglied Professor Martin Jäger, Dekan im Fachbereich Chemie der Hochschule Niederrhein, zitiert. Bei dem Förderpreis seien in diesem Jahr acht Bachelor- und eine Masterarbeit eingereicht worden. Ralf Schwartz habe deutlich gemacht, dass die siebenköpfige Jury aufgrund der hohen Qualität der Abschlussarbeiten „die Qual der Wahl“ hatte. Daher habe man sich auch entschlossen, den Preis „zu teilen“. Red

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