Krefelder Stadtverwaltung Darum verzögert sich der Ordnungsdienst-Umzug ins Seidenweberhaus

Krefeld · Die Präsenz des Krefelder Ordnungsdienstes am Theaterplatz soll ausgeweitet werden - auch um „die Szene“ besser im Blick zu haben. Doch der Umzug dauert länger als geplant.

 Auch der alte Ticketshop im Seidenweberhaus soll Heimat des KOD werden.

Auch der alte Ticketshop im Seidenweberhaus soll Heimat des KOD werden.

Foto: Andreas Bischof

Während der Stadtrat im Seidenweberhaus tagt, herrscht auf dem Theaterplatz reger Betrieb: Frauen und Männer stehen in Kleingruppen zusammen. Es wird geschwatzt, gelacht, getrunken. Ein Fahrzeug des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) parkt an der Ecke des Hauses, zwei Mitarbeiter in neongelben Westen schauen sich das Treiben an, greifen aber nicht ein. Für vorbei hastende Passanten wirkt es, als sei die Alkohol- und Drogenszene auf den Platz zurück gekehrt.

Seit Beginn der Corona-Schutzmaßnahmen hatte der KOD die Szene erfolgreich verdrängt. Denn an das vorgeschriebene Kontaktverbot hielt sich hier niemand. Verstöße wurden dann an anderer Stelle festgestellt – so etwa vor dem früheren Hamburg-Mannheimer-Haus am Ostwall.

Doch am Montagabend sind wieder 30 bis 40 Menschen, meist aus der „Szene“, auf dem Theaterplatz zu finden. Ein Phänomen, das schon seit Jahren beklagt wird, an dem aber lange nichts verändert wurde. Seit Oberbürgermeister Frank Meyer das Sicherheitskonzept „Helfen und Handeln“ für die Innenstadt ausgerufen hat, ist der KOD mit einer mobilen Wache aber an 365 Tagen des Jahres zwischen Mediothek, Seidenweberhaus und Theater präsent. In diesem von Teilen der Öffentlichkeit als „Angstraum“ empfundenen Areal soll so ein höheres Sicherheitsgefühl vermittelt werden.

Die bisherige Präsenz der Ordnungskräfte wird sogar ausgeweitet: Die Verwaltung plant schon seit längerer Zeit, dafür „über die Einsetzung der mobilen Wache hinaus durch die Verortung der KOD-Mitarbeiter am Standort Seidenweberhaus“ zu sorgen, so Sabine Ehlers vom Presseteam der Stadt. Soll heißen: Die Ordnungskräfte ziehen komplett ins Seidenweberhaus.

„Gleichzeitig bietet diese zentrale Unterbringung Vorteile für den Regeldienst“, ergänzt Ehlers. Es sei beabsichtigt, dort alle 31 Dienstkräfte des KOD sowie eine Leitungskraft  unterzubringen. Dafür vorgesehen sind Räume im 1. Obergeschoss (dort war zuvor das Studieninstitut Niederrhein beheimatet) und im Erdgeschoss (ehemals Ticketshop).

Derzeit sind 23 Mitarbeiter im Stadthaus-Flachbau untergebracht. Für weitere acht Stellen laufen die Auswahlverfahren – die neuen Dienstkräfte sollen ebenfalls ins Seidenweberhaus einziehen. Die Leitungskraft hat ihren Sitz derzeit am Verwaltungsstandort Elbestraße.

Warum ist der lange geplante Umzug nicht schon längst erfolgt? Anfangs erhob der Arbeitsschutz wegen des maroden Zustands des Gebäudes Einwände. Diese konnten durch eine Baumaßnahme ausgeräumt werden. Aktuell befinden sich laut Ehlers die zuständigen Mitarbeiter des Zentralen Gebäudemanagements mit der Seidenweberhaus GmbH in Abstimmung über den Mietvertrag. Das Vertragsmanagement sei aber personell zurzeit durch die Bearbeitung weiterer Anmietungen eingebunden.

Dabei geht es unter anderem um die beiden großen neuen Verwaltungsstandorte Ostwall 101-107 (ins ehemalige Commerzbank-Gebäude zieht das Jugendamt) und St.-Anton-Straße 56 (in die ehemaligen Sparkassen-Räume neben C&A soll das Sportamt ziehen). Gedacht sind sie für jeweils mehr als 100 Mitarbeiter. Ein Datum für den Einzug des KOD ins Seidenweberhaus kann Sabine Ehlers noch nicht nennen.

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