Wahlkampf in Düsseldorf Umweltspur bleibt Zankapfel

Düsseldorf. · CDU und Grüne stellten Initiativen vor – und zur Umweltspur wurde debattiert.

 An der Düsseldorfer Umweltspur scheiden sich die Geister.

An der Düsseldorfer Umweltspur scheiden sich die Geister.

Foto: dpa/David Young

(arl/gaa/jj) Der Oberbürgermeister-Kandidat der CDU, Stephan Keller, zeigte sich bei einem Pressetermin auf der Dachterrasse des Dreischeibenhauses gemeinsam mit den CDU-Kandidaten Jan-Philipp Büchler (Neuss) und Christian Bommers (Meerbusch) sowie dem langjährigen Neusser Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Alle vier kündigten an, im Falle eines Wahlsiegs die regionale Zusammenarbeit weiterzutreiben und zeigten sich überzeugt, dass es menschlich zwischen ihnen gut klappen würde. Insbesondere im Verkehr gebe es großes Potenzial, von der neuen Rheinbrücke im Hafen bis zur U 81. „Düsseldorf muss aktiv und auf Augenhöhe auf die Nachbarn zugehen“, meinte Keller.

Die Grünen um ihren Oberbürgermeister-Kandidaten Stefan Engstfeld wollen derweil mit einer Solar-Offensive Düsseldorf zur Sonnenstadt machen. „Der schnelle Ausbau der Solarenergie – Strom und Wärme – ist ein zentraler Baustein, um die Klimaneutralität bis spätestens 2035 zu erreichen. Das Potenzial ist riesig“, sagt Engstfeld.

Potenzial für Solar-Ausbau
ist laut Engstfeld riesig

Aus Sicht der Grünen sind allein die geeigneten Dachflächen 13 Quadratkilometer groß. Das sind etwa 2000 Fußballfelder, die mit Photovoltaik-Anlagen (PV) ausgestattet werden könnten. Engstfeld hat unter anderem das Ziel, dass alle städtischen Gebäude und Töchter bis 2025 PV bekommen, außerdem Dächer von Sporthallen und Firmen. Und die städtische Wohnungsgesellschaft soll Vorreiterin für Solarnutzung im Wohnungsneubau und bei der Modernisierung werden, wovon auch die Mieter mit Strommodellen profitieren sollen. „Für fast jeden würde es sich wirtschaftlich rechnen“, sagt Reiner Priggen, Mitglied im Klimabeirat der Stadt und Vorsitzender des Landesverband Erneuerbare Energien NRW.

Ein Zankapfel, der für Emotionen sorgt, bleiben unterdessen die Umweltspuren. Das wurde bei einer vom Katholikenrat veranstalteten Podiumsdiskussion mit den Oberbürgermeister-Kandidaten deutlich. Vor allem Amtsinhaber Thomas Geisel und CDU-Gegenspieler Keller gingen auf Angriff. Vor seiner Zeit als Stadtdirektor in Köln war Keller in Düsseldorf Spitzenbeamter für Ordnung, Recht und Verkehr. „Eigentlich habe ich dich als jemanden kennengelernt, der Verkehrspolitik immer auch aus der Perspektive der Radfahrer betrachtet hat. Aber heute bist du der Anführer der Autofraktion“, sagte Geisel.

An seiner Position ließ der Rathaus-Chef keinen Zweifel: „Der Luftreinhalteplan der Bezirksregierung lässt uns keine Wahl. Wir können die Umweltspur gar nicht abschaffen.“ Keller hält das für falsch und sprach von einer „brachialen Maßnahme“. Er sicherte zu, dass er im Falle seiner Wahl die Umweltspur abschaffen werde. Das kündigte auch FDP-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann an.

(arl/csr/gaa)
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