Stabil wie nie: Der neue Edelstahl-Zaun am Rheinufer

Rechtzeitig zum Start der Terrassensaison ist das Geländer fertig — aber es gefällt nicht jedem.

Düsseldorf. Wohl noch nie hat Düsseldorf so heftig über einen Zaun diskutiert: Als die Stadt voriges Jahr das Rheinufer in der Altstadt nach einem Unfall (siehe Info-Kasten) mit einer Art Bauzaun absicherte, kochte die Volksseele. Niemand mochte einsehen, dass der alte Zaun ersetzt werden musste. Das hässliche Provisorium tat ein Übriges. Jetzt ist der neue Zaun da: Gestern stellte Verkehrsdezernent Stephan Keller das 1,35 Millionen Euro teure Geländer vor.

Fertig ist seit dem Wochenende ein 400 Meter langes Teilstück vom Alten Hafen bis kurz vor der Oberkasseler Brücke. „Uns war wichtig, zu Beginn der Terrassensaison durch zu sein“, erklärt Keller. Bis Mitte Mai seien die Arbeiten dann auch auf der gesamten Länge von 1063 Metern erledigt. Man habe den Zeitplan trotz widriger Umstände halten können. So habe der Frost zu Verzögerungen geführt, zudem bestand der Untergrund aus Kies statt aus Beton, was wiederum Änderungen im Ablauf zur Folge hatte.

Die Pfosten stecken nämlich bis zu 80 Zentimeter tief im Boden. Grund: Sie sollen auch große Lasten aushalten. Auch ein rückwärts rangierender Lkw, der irrtümlich gegen den Zaun fährt, würde ihn nicht durchbrechen, heißt es. Selbst wenn die Pfosten umknicken, könnten die zehn stramm gezogenen Stahlseile das Fahrzeug noch halten.

Stabil ist er also, der neue Zaun. Aber ist er auch schön? Erich Waaser, Architekt des Rheinufertunnels, findet das Geländer zu massiv, die Stadt habe „reichlich zu viel getan“. Der Zaun eigne sich „als Wellenbrecher in der Arena“, sei aber optisch nicht gelungen. „Das geht auch eleganter.“ Im Übrigen verstehe er nicht, wieso es die Stadt versäumt habe, Architekt Niklaus Fritschi mit in die Planung einzubeziehen, der hatte seinerzeit die Rheinuferpromenade gestaltet.

Auch bei einer Passantenbefragung der WZ gab es unterschiedliche Meinungen: „Mir gefällt die Optik“, meinte etwa Frank Schmidt-Timmermann aus Iserlohn. Seine Frau Christel findet hingegen: „Etwas mehr Design hätte der Sache gutgetan.“

Keller jedenfalls ist zufrieden. Er habe schon positive Reaktionen erhalten, so habe sich etwa Heinrich Spohr von den Alde Düsseldorfern freundlich geäußert. Lob kommt auch von Frank Engel, der die Gastro an den Kasematten betreibt: Zum einen habe die Zusammenarbeit mit der Stadt gut geklappt, zum anderen sei der Zaun auch optisch gelungen: „Er ist schick geworden — und sicherer als der vorige ist er sowieso. Jetzt kann man hier auch kleine Kinder frei laufen lassen.“

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