Rotlicht-Prozess: Wollersheim im Gericht — aber nur als Zeuge

Rotlicht-König hatte am Montag seinen ersten Auftritt: „Ich will mir selbst ein Bild machen.“

Düsseldorf. Große Auftritte ist Bert Wollersheim gewöhnt. Schließlich hatte Düsseldorfs Rotlicht-König zusammen mit Ehefrau Sophia sogar schon eine eigene TV-Serie. Am Montag war der 62-Jährige zurück in der Realität. Händchenhaltend schlenderte er mit Sophia durch das Landgericht, um erstmals an dem Rotlicht-Prozess teilzunehmen. Als Zuschauer.

Neun Ex-Kollegen, darunter vier Damen, sitzen dort auf der Anklagebank, weil sie angeblich Freier in den Bordellen an der Rethelstraße systematisch mit Medikamenten, Alkohol und Drogen außer Gefecht setzten. Danach sollen mit deren Kreditkarten die Konten der Opfer abgeräumt worden sein.

Lange galt Wollersheim als Betreiber der Etablissements. Nach der großen Razzia in den Bordellen wurde er auch zunächst verhaftet, aber nach sieben Wochen wieder auf freien Fuß gesetzt. Denn Besitzer der Häuser ist der Hauptangeklagte Thomas H., Wollersheim war hauptsächlich für den PR-Bereich zuständig.

Bislang durfte der 62-Jährige sich nicht im Gerichtssaal aufhalten, denn er war noch als möglicher Zeuge im Gespräch. Nun teilte Wollersheim allerdings mit, dass er keine Aussage machen wird — und darf den Prozess als Zeuge verfolgen. „Ich möchte mir erstmal selbst ein Bild von dem Verfahren machen“, erklärte er, „und mich mit meinem Partner solidarisch zeigen“.

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