Musikproduzent Dieter Falk: „Ich bin ein totaler Bach-Freak“
Der Musikproduzent Dieter Falk spricht über sein neues Album „Toccata“ und seine Gastprofessur an der Robert-Schumann-Hochschule.
Düsseldorf. Er ist ein Grenzgänger zwischen Klassik, Rock und Jazz, der in Düsseldorf lebende Musiker und Produzent Dieter Falk (54), der ab diesem Semester Gastprofessor an der Robert-Schumann-Hochschule ist und mit seinen beiden Söhnen Max (19) und Paul (16) soeben eine neue CD aufgenommen hat.
„Toccata“ heißt das Album mit rockigen und jazzigen Arrangements berühmter Barock-Werke vor allem von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel.
Herr Falk, wie kamen Sie auf die Idee, mit Ihren Söhnen professionell Musik zu machen?
Dieter Falk: Vor zweieinhalb Jahren brachte mich ein Freund auf diese Idee. Zuerst war ich skeptisch, denn man ist schnell als „Tennis-Papa“ verschrien. Aber nach dem ersten Testlauf kam die Begeisterung: Zwei Teenies, die nie geübt haben, wurden auf einmal fleißig, weil sie wussten wozu. Wenn man zielgerichtet übt, ist das etwas ganz Anderes als sture Pflichterfüllung. Und jetzt nehmen wir schon unsere zweite gemeinsame CD auf, weil es mit der ersten, „Celebrate Bach“, so gut gelaufen ist.
Ja, die hat sogar einen Jazz-Award gewonnen. Warum passen Barock, vor allem Bach, und Jazz so gut zusammen, mit Klassik à la Haydn wäre das doch schwieriger?
Falk: Mit bestimmten Haydn-Stücken könnte das auch gehen. Aber es stimmt schon: Barock rockt. Barock hat so einen inneren Drive. Alleine die berühmte „Badinerie“ von Bach swingt von sich aus. Bach ist übrigens der Erfinder des „walking Bass“, er wusste es nur nicht (lacht). Und er hatte mutige Harmonie-Wendungen. Das sind fast schon Jazz-Akkorde.