Gericht Prozess um versuchten Totschlag in der Armenküche

Düsseldorf · 44-Jähriger soll einen anderen Gast fast erwürgt haben. Er soll dauerhaft eingewiesen werden.

 Der Angeklagte mit seinem Verteidiger am Dienstag vor Gericht.

Der Angeklagte mit seinem Verteidiger am Dienstag vor Gericht.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Normalerweise geht es absolut friedlich bei der Essensausgabe in der Armenküche am Burgplatz zu. Im Mai vergangenen Jahres gerieten zwei Gäste aber plötzlich in einen heftigen Streit. Ein 44-Jähriger soll seinen Kontrahenten so heftig gewürgt haben, dass der fast gestorben wäre. Seit Dienstag muss er sich vor dem Landgericht wegen versuchten Totschlags verantworten. Der psychisch kranke Mann soll dauerhaft in die Psychiatrie eingewiesen werden.

Worum es bei dem Streit eigentlich ging, konnte der Angeklagte nicht mehr genau sagen. „Aber ich bin von ihm angegriffen worden“, behauptete der 43-Jährige. Den anderen Mann habe er in der Armenküche noch nie vorher gesehen. Vorher sei er wegen seiner psychischen Erkrankung beleidigt worden.

Jedenfalls kam es nach Zeugenaussagen zu einem brutalen Gewaltausbruch. Das Opfer habe keine Luft mehr bekommen und schwebte angeblich in höchster Lebensgefahr. Zwei Mitarbeiter der Armenküche versuchten vergeblich, die beiden Männer zu trennen. Erst als ein weiterer Zeuge hinzu kam, ließ der 43-Jährige den Hals seines Gegners los.

Der Angeklagte, der lange Drogen genommen hatte, leidet unter paranoider Schizophrenie. In einer ersten Aussage nach der Tat hatte er behauptet, Befehle vom Bundesnachrichtendienst bekommen zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 43-Jährige eine Gefahr für die Allgemeinheit ist. Darum muss das Gericht darüber entscheiden, ob er dauerhaft eingewiesen wird.

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