Oberbilk: Eine Straße berappelt sich

Die Kölner Straße ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Es gibt aber noch Probleme.

Oberbilk. Der jahrelange Bau der U-Bahn-Verbindung Richtung Holthausen hatte die Kölner Straße, traditionell die Einkaufsmeile von Oberbilk, schwer getroffen. Genervt von der Dauerbaustelle blieben die Kunden weg. Einige Geschäfte mussten aufgeben.

Punkten können vor allem die Filialisten. Rossmann, Edeka, Vodafone, Ernsting’s Family - sie alle lassen sich von Deko-Profis beraten. Und das sieht man. "Sieger" im Ladencheck ist ein O2-Mobilfunkladen mit blau gestrichenen Säulen und Blumen-Fensterbild. Einfach schick.

Die professionelle Unterstützung bei der Präsentation ihrer Ware auch Inhabern kleiner Läden zu ermöglichen, ist Ziel der Ladencheck-Aktion. Traupe und Mertens planen eine Zusammenkunft der Händler, bei der auf Grundlage ihrer Bewertungen Architekten kostenlos Tipps für einfache Aufwertungen geben.

Andere weisen das Silbertablett der Arbeitsgruppe allerdings zurück. "Mein Schaufenster reicht mir", sagt Luise Komischke, Inhaberin eines Stempelgeschäftes. Sie stört vielmehr die Billigläden und die abgewetzten Fassaden - die Hausbesitzer müssten etwas tun für das Gesicht der Straße, nicht sie selbst. Auch Stephan Kofen, hinter dessen Fenster sich Computer und Zubehör stapeln, winkt schmunzelnd ab: "Ich hab’ auch so genug um die Ohren."

Hoffnung haben die Ladenchecker dennoch - dass einzelne Händler einen Anfang machen. "Das wäre die Initialzündung", glaubt Heinrich Traupe.

"Das Problem sind die Ramschläden", erklärt Mertens. Und die gibt es noch zu zahlreich an der Kölner Straße. Dort reihen sich Pappkartons mit Makeup-Schwämmchen und Wasserpistolen - fünf Teile zu einem Euro - an überladene Kleiderständer, von denen Pailletten und Strass blitzen.

Einser und Zweier vergeben die Ladentester deshalb noch seltener als zum Beispiel die Note drei. Doch der Anfang vom Aufschwung auf der Kölner Straße ist gemacht. Die Ladenbesitzer haben ihre Zukunft in der Hand.

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