Giants starten katastrophal

9:28 im ersten Viertel gegen Ludwigsburg. Danach gelingt nur noch Ergebniskosmetik.

Düsseldorf. Jene Giants-Fans konnten sich glücklich schätzen, die am Sonntag auf dem Weg zur Halle in Reisholz vom Schnee aufgehalten wurden — ob zeitweise oder endgültig. Wer zu spät kam, verpasste das schlimmste Viertel der gerade zweieinhalbjährigen Geschichte des Basketball-Bundesligisten in Düsseldorf (9:28). Wer gar nicht kam, musste wenigstens das 66:88 (22:48) gegen den Tabellenzehnten Ludwigsburg nicht mit ansehen, wodurch die Giants Weihnachten als Schlusslicht der BBL verbringen müssen. „Als wenn wir im ersten Viertel Gift genommen hätten, um hier Selbstmord zu begehen“, sagte Trainer Murat Didin, der die Pleite als absolut verdient bezeichnen musste. „Wenn man am Anfang so viel daneben wirft und unter dem Korb herschenkt, passiert genau das.“

Didin hatte früh die ganze Bank durchgewechselt und alle seine Akteure ins Feuer geworfen. Abgesehen vom verletzten Steven Wright, dem sein Jochbeinbruch beim Anblick der Leistung seiner Mannschaftskameraden noch mehr geschmerzt haben muss. Mit einer Mischung aus Unfähigkeit und Leistungsverweigerung ergaben sich die Gastgeber fast in ihr Schicksal. Vor der Pause landete nur jeder vierte Wurf im Korb, die Ludwigsburger schnappten sich bis zu dem Zeitpunkt fast doppelt so viele Bälle aus der Luft (Rebounds) wie ihre überforderten Gegner, die über das Parkett eierten wie aufgeschreckte Schneehühner.

Wenn das wenigstens so witzig gewesen wäre wie der weihnachtliche Hüpf-„Paarlauf“ der Hallensprecher „Amiaz“ und „Ritchie“ in der Pause zur Musik vom rotnasigen Rudolf, der immerhin ein kleines Lächeln auf die Gesichter der 1465 Zuschauer zurückzauberte. Ein wahrer Höhepunkt am späten Nachmittag.

Mit der schweren Hypothek des zwischenzeitlichen 28-Punkte-Rückstands gelang in der zweiten Hälfte kaum mehr als Ergebniskosmetik. Wobei gegen ersatzgeschwächte und nachlassende Ludwigsburger deutlich wurde, wie weit ein Erfolg der Giants im Rahmen der Möglichkeiten gelegen hätte.

Wenn da nicht der miese Start in die Begegnung gewesen wäre, für den es zur Beschreibung kaum ausreichend Negativ-Begriffe gibt. „Das war eine selbstmörderische Spirale, das war Harakiri“, schimpfte Didin. Letztlich konnten die Giants-Verantwortlichen fast von Glück sagen, dass durch das Winterwetter dann doch so wenig Zuschauer gekommen waren.

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