Niedrigwasser Niedrigwasser macht Ruderern zu schaffen

Düsseldorf · Hamm Die Mitglieder des Ruderclubs Germania müssen dieser Tage besonders aufpassen. In der Fahrrinne des Rheins ist weniger Platz.

Die Ruderer des RC Germania aus Hamm müssen auf dem Rhein derzeit besonders aufpassen.

Die Ruderer des RC Germania aus Hamm müssen auf dem Rhein derzeit besonders aufpassen.

Foto: RCGD (Maren Derlien)

Für die Ruderer auf dem Rhein ist zwar noch genügend Wasser da. Die Boje hängt jedoch schon lange schlapp zur Seite. Und natürlich wird es enger für alle — inklusive der Berufsschifffahrt. Die Schiffe fahren vermehrt, da sie pro Tour nur wenig beladen über den Rhein schippern können, in der Fahrrinne ist entsprechend weniger Platz. Besondere Vorsicht ist für die Ruderer geboten.

 Die Breitensportler des Ruderclubs Germania aus Hamm fahren mit ihren Gigbooten andere Routen, als sie gewohnt sind. An der Südbrücke geht es durch die Brückenmitte, am Rand ragen Steinhaufen aus dem enorm flachen Wasser. Bojen schwimmen nicht mehr, sie liegen. „Südlich der Fleher Brücke fahren wir sonst nahe den Sträuchern“, berichtet Manfred Blasczyk, der mit seinen Ruderkollegen Gerd Schneider und Bernd Hoffmann am vergangenen Sonntag fernab des Ufers ruderte.

 Sven Winkhardt, stelletretender Vorsitzender und verantwortlich für den Breitensport, merkte an, dass der Steg an seiner maximalen Kapazität angelangt ist: „Weiter runterkurbeln können wir ihn nicht.“ Er sagt zudem: „Es ist derzeit ein kleines Abenteuer. Die Wellen der Schiffe sind nicht kleiner geworden und der Verkehr hat deutlich zugenommen. Hinzu kommt die enge Fahrrinne.“ Ruderwart Stefan Ott appelliert deswegen an die Klubmitglieder: „Fahrt bitte im Moment noch vorsichtiger als sonst, haltet noch mehr Abstand vom Ufer als üblich. Im Moment muss fast überall mit Flachstellen gerechnet werden, die zu Bootsschäden führen können.“

 RC-Vorsitzende Melanie Lack ergänzt: „Es tauchen Unebenheiten auf, die man noch nie gesehen hat. Das macht es für den Ruderer, der steuert, besonders schwierig. Fährt man zu nah am Ufer, könnte man mit dem Ruderblatt den Grund erwischen. Noch schlimmer, wenn das Steuer den Boden berührt und die Steuerbeschläge rausreißen.“

 Neben den Rheinruderern kommen teilweise die Rennruderer aus den Häfen auf den Rhein. Normalerweise ist das nicht möglich, doch in den Hafenbecken und im Medienhafen ist nicht genug Wasser zum Trainieren, der niedrige Pegel macht es für diese Bootsklasse möglich. Die Leistungssportabteilung weicht jedoch auf den Elfrather See in Krefeld aus. Die Stützpunktvereine helfen sich großartig gegenseitig“, lobt die Leistungssportvorsitzende Kathrin Schmack. Das Niedrigwasser hält zumindest den Rheinruderer nicht ab, auf dem Fluss Kilometer zu errudern und sich fit zu halten. Noch fließt für sie genug Wasser den Rhein hinunter. Bleibt abzuwarten, wie weit der Wasserstand noch sinkt.

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