Trockenheit Zu wenig Wasser im Rhein: Fähren fahren nicht mehr

Rheinschiffe können nicht mehr mit der vollen Ladung fahren. Und der Pegelstand soll weiter fallen.

Trockenheit: Zu wenig Wasser im Rhein: Fähren fahren nicht mehr
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die anhaltende Dürreperiode hat auch Folgen für den Rheinpegel. Er ist mittlerweile auf einen Stand von gut 80 Zentimetern gefallen. Was das im Einzelnen bedeutet, wollen wir hier zeigen.

Ja, das ist so. Zwei Fähren können deshalb nicht mehr fahren. In Zons hat man Ende vergangener Woche den Betrieb eingestellt. Auf der Düsseldorfer Uferseite machen den Fährschiffern Sandbänke zu schaffen. „Wir nutzen die Zeit für Reparaturen“, sagt ein Mitarbeiter. Dennoch: Der Ausfall bringe heftige Verluste mit sich.

Wieder aufgenommen werden soll der Betrieb, wenn der Pegel wieder deutlich gestiegen ist. „Wir wollen unseren Fahrgästen ein verlässliches Angebot machen und nicht mal fahren und mal nicht. Außerdem verkaufen wir auch Wochenkarten, die müssen für unsere Kunden dann auch nutzbar sein.“

Ebenfalls aufgrund des niedrigen Wassers fährt auch die Fähre von Neuss-Uedesheim nach Himmelgeist nicht mehr. Nicht betroffen ist die Überfahrt von Meerbusch-Langst nach Kaiserswerth.

Auch die großen Rheinschiffe sind vom niedrigen Wasserstand betroffen. Christian Hellbach vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt erklärt: „Die großen Schiffe haben bei voller Ladung einen Tiefgang von 3,50 bis zu vier Metern.“ Bei der Marke von 97 Zentimetern Rheinpegel liegt die Wassertiefe in der 150 Meter breiten Fahrrinne nur noch bei 2,50 Metern.“ Und aktuell sogar noch entsprechend um etwa 13 Zentimeter niedriger. Um die Ausfälle zu kompensieren, würden nun viele Logistiker ihre Ladung auf mehrere Schiffe verteilen. Lkw und Bahn könnte lange nicht so große Mengen aufnehmen, allerdings seien auch das Alternativen.

Eingestellt werden müsse die Schifffahrt im Gegensatz zum Hochwasser bei niedrigen Pegelständen nicht. „Hier sind die Rheinschiffer selbst verantwortlich, richtig zu beladen.“ Der niedrigste jemals gemessene Pegel in Düsseldorf stammt übrigens aus dem bisherigen Jahrhundertsommer 2003, vom 30. September. Davon ist der Stand jetzt noch weit entfernt. Der Pegel soll allerdings weiter fallen, laut Elektronischem Wasserstraßen-Informationsservice bis auf 74 Zentimeter am Samstag.

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