Hockey DHC: K.o. in der letzten Sekunde

Die Damen des Düsseldorfer HC sind erneut im Halbfinale gescheitert. Wieder gegen den späteren Meister aus Hamburg. Trotz bester Chancen.

Hockey: DHC: K.o. in der letzten Sekunde
Foto: PIX-Sportfotos

Düsseldorf. Die reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen. 1:1 stand es im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, fast 2000 Zuschauer in Mannheim hatten ein packendes und ausgeglichenes Spiel gesehen. Doch noch durften die Hockeyspielerinnen des Düsseldorfer HC nicht durchatmen, ein letztes Mal musste sich das Team von Erfolgstrainer Nico Sussenburger in seinem Tor versammeln, um eine Ecke des UHC Hamburg zu verteidigen.

Eigentlich dachte alles bereits an das Penaltyschießen. Doch dann kam Charlotte Stapenhorst, Toptorjägerin der Bundesliga-Vorrunde und eine der größten Hoffnungen der Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele in Rio. Stapenhorst bekam den Pass und drosch den Ball ins untere linke Toreck. 2:1. Hamburg jubelte. Düsseldorf war draußen.

Damit endete die Saison wie im Vorjahr. Bereits damals war der DHC nach einer großartigen Vorrunde im Halbfinale gescheitert, bereits damals gegen den Topfavoriten aus Hamburg, der einen Tag später erneut Deutscher Meister wurde. Doch von Stolz auf das Erreichte, auf die zweite herausragende Saison nach dem Bundesliga-Aufstieg und die endgültige Etablierung in der Leistunsspitze des deutschen Hockeys war wenig beim DHC zu spüren. „Natürlich muss man bei seiner Analyse nicht nur das letzte Spiel betrachten, sondern die gesamte Zeit von September bis jetzt. Wir sind jetzt seit zwei Jahren in der ersten Liga und haben zwei Mal die Endrunde erreicht“, sagte Sussenburger, „aber wenn man bei einer Endrunde vertreten ist, will man auch gewinnen.“

Dass daraus nichts wurde, hatten sich die Düsseldorferinnen selbst zuzuschreiben. Obwohl der Gegner aus Hamburg seit Jahren den stärksten Kader auf die Kunstrasenfelder der Bundesliga stellt. „Die Chance, sie zu schlagen, war so groß wie lange nicht“, sagte Sussenburger und trauerte besonders den „drei, vier hochprozentigen Chancen“ nach, die sein Team vergeben hatte. Allein die Nationalspielerinnen Selin Oruz und Lisa-Marie Schütze hatten im zweiten Abschnitt beste Möglichkeiten, ihr Team wieder in Führung zu bringen, als sie mehrmals alleine auf das Tor der Hanseatinnen zuliefen, aber jedes Mal scheiterten.

Das war zu Beginn noch anders. Keine drei Minuten waren gespielt, als Greta Gerke das 1:0 für den DHC besorgte. Während der UHC noch gar nicht richtig auf dem Platz war, hatten die Oberkasselerinnen schon die nächsten Chancen. Erst nach zehn Minuten konnten sich die Hamburgerinnen befreien und kamen ihrerseits zum ersten Mal gefährlich vor das DHC-Tor — prompt traf Nina Notman per kurzer Ecke zum bis dato schmeichelhaften Ausgleich.

Doch der wurde zum Startschuss einer packenden und ungemein schnellen Partie. Weil beide Teams nicht fehlerfrei waren, kam es zu mehreren Chancen auf beiden Seiten. Vor allem Toptorjägerin Stapenhorst stellte die Düsseldorfer Defensive immer wieder vor Probleme. Doch lange Zeit waren ihre Versuche bei der glänzenden Nathalie Kubalski im DHC-Tor bestens aufgehoben. So dauerte es bis nach Ablauf der offiziellen Spielzeit, ehe Stapenhorst alle Düsseldorfer Träume beendete.

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